KRIMINALITÄT

Bottrop: Diebe stehlen 550 Jahre alte Glocke - Pfarrer äußert Verdacht

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Im Ruhrgebiet haben Metalldiebe zugeschlagen. Welche Gemeinde betroffen ist und welche Konsequenzen eine andere Kirche gezogen hat.

Von KNA, lbr

Eine Bronzeglocke aus dem 15. Jahrhundert ist in Bottrop-Feldhausen gestohlen worden. Bei der Kirche handelt es sich um St. Mariä Himmelfahrt, die zur Gemeinde St. Johannes der Täufer in Bottrop-Kirchhellen (Bistum Münster) gehört. Wie der WDR berichtet, bemerkten Passanten das Fehlen der Glocke, die auf einem Sockel vor dem Kirchengebäude montiert war. Der Diebstahl soll zwischen Mittwochnachmittag und dem späten Donnerstagabend passiert sein. Die Kirchengemeinde hat Anzeige erstattet.

Die Glocke stammt aus dem Jahr 1471 und diente bis zum Zweiten Weltkrieg als sogenannte „Wetterglocke“, um bei Unwettern zu warnen. Sie entging nur knapp der Einschmelzung im Krieg. In den 1970er-Jahren wurde sie als Denkmal vor der Kirche installiert.

2.500 Euro Materialwert

Für Pfarrer Christoph Potowski gibt es ein klares Motiv: der Materialwert. „Bei einem Gewicht von 250 Kilo und einem Bronze-Preis von rund 10 Euro pro Kilo macht das etwa 2.500 Euro“, sagte der Geistliche. Daher glaube er nicht an eine Rückkehr der historischen Glocke. Um weiteren Schaden zu vermeiden, hat die Gemeinde eine zweite Bronzeglocke vor einer anderen Kirche, der Kirche der Heiligen Familie in Bottrop-Grafenwald, vorsorglich entfernt und verwahrt. „Wir wollen kein Risiko eingehen“, so Potowski.

Die Polizei Recklinghausen hofft für die Ermittlungen auf Hinweise von Zeugen.

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