Anzeige
Frische Brötchen – ein Genuss, den sich aber nicht jeder leisten kann. Darauf macht der Sozialdienst katholischer Frauen in Recklinghausen aufmerksam. Auf Brötchentüten.
Wer in acht Bäckereien mit 25 Standorten in Recklinghausen in diesen Tagen Brötchen kauft, der soll für die Armut in der Stadt sensibilisiert werden: „Hunger? Über 2.200 Menschen sind auf die Recklinghäuser Tafel angewiesen“ steht auf Brötchentüten, die der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) als Träger der Tafel bedrucken ließ. Anlass ist der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober, ein Gedenktag auf Initiative der Vereinten Nationen.
Seit zwei Jahren liege die Zahl der Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder, die über Lebensmittel der „Recklinghäuser Tafel“ versorgt werden, bei mehr als 2.000, teilt der SkF mit. Das sei Rekord in der nahezu 25-jährigen Geschichte der Einrichtung und „ein Beleg für die Verschärfung von Armut in Recklinghausen“, sagt SkF-Tafel-Koordinator Daniel Ruppert.
SkF appelliert an Solidarität
Darauf solle die Brötchentüten-Aktion hinweisen. Der SkF wolle „an die Solidarität derjenigen appellieren, denen es materiell gut geht“, sagt SkF-Vorsitzende Jutta Beeking. Der Verband erinnert daran, dass es auch andernorts in Deutschland nicht viel besser aussehe. Preise für Dinge des täglichen Bedarfs seien gestiegen.
Armut beginnt laut SkF oft damit, dass staatliche Leistungen nicht fristgerecht gewährt und gezahlt werden. Betroffene stünden ohne Geld da, könnten keine Zahlungen leisten, Schulden seien die Folge, Abmahnungen, Sperrungen und Kündigungen durch Vermieter oder Energieversorger drohten. Auch das Angewiesen-Sein auf die Tafel sei Teil dieser Spirale.
Sie wollen helfen?
Die Recklinghäuser Tafel freut sich über Unterstützung zum Beispiel durch ehrenamtliche Mitarbeit, durch eine selbst organisierte Spendensammlung oder andere Ideen. Infos gibt es bei Tafel-Koordinator Daniel Ruppert, Tel. 02361/31302, weitere Spenden-Möglichkeiten unter www.skf-recklinghausen.de.