Anzeige
Bruce Springsteen über Gemeinsamkeiten von Konzerten und Gottesdiensten – und dazu, warum er seinen Glauben nicht losgeworden ist.
Bruce Springsteen, US-Rockmusiker, sieht Gemeinsamkeiten zwischen Konzerten und Gottesdiensten. Je mehr man bereit sei, sich einem Konzerterlebnis „vollständig zu ergeben, desto außergewöhnlicher kann die Erfahrung werden – und gleicht dann durchaus einem religiösen Akt“, sagte der 75-Jährige dem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“.
Ein gelungenes Konzert könne „eine transzendente Erfahrung“ sein, so der Musiker. Er betrachte sich als spirituellen Menschen und interessiere sich für „Gott, Jesus und die Geschichten der Bibel“.
Springsteen: Habe versucht, den Glauben zu verlassen
Zwischen seinem sechsten und zwölften Lebensjahr habe er täglich „eine Stunde lang die Bibel und den Katechismus büffeln“ müssen, fügte der katholisch erzogene Springsteen hinzu. „Als ich zwölf Jahre alt wurde, habe ich mich schließlich verweigert: ,Das war's jetzt, nie wieder.' Aber Kindheitserfahrungen prägen uns nun mal.“
„Möglicherweise“ habe er versucht, den Glauben zu verlassen – doch der Glaube habe ihn nicht verlassen. „Die Poesie religiöser Schriften findet sich in meiner Musik, möglicherweise hat sogar das irgendwie Messianische meiner vielen Auftritte damit zu tun. Manchen Erfahrungen seines Lebens entkommt man nicht.“
Springsteen über Tod und Erinnerungen
Mit dem Alter habe er das Gefühl, es gebe weniger zu verlieren. Sogar der Tod werde Teil des Lebens, weil er einem immer häufiger begegne: „Familienmitglieder und Freunde sterben“, sagte der Musiker. „Wir sind gezwungen zu lernen, Verlust und Trauer hinzunehmen.“
Insofern sehe er Konzerte auch als eine Form von Erinnerungsarbeit: „Wir erschaffen neue Erinnerungen. Aber wir helfen auch dabei, dass Erlebnisse und Gefühle nicht vergessen werden.“