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Fünf junge Menschen aus dem Bistum Tula in Mexiko, der Partnerdiözese vom Bistum Münster, beginnen im August einen zwölfmonatigen Freiwilligendienst in sozialen Einrichtungen im Münsterland. Während ihres Aufenthaltes wohnen sie in Gastfamilien oder einem Studierendenwohnheim. Es ist der Auftakt einer Kooperation der Fachstelle Weltkirche mit der Freiwillige Soziale Dienste (FSD) Bistum Münster gGmbH im Rahmen des "weltwärts"-Austauschprogrammes.
Die Kinder der Elefantengruppe aus dem Familienzentrum St. Norbert in Münster-Coerde freuen sich schon jetzt ganz besonders auf Weihnachten. Nach den Ferien kommt Gabriela Lopez-Martinez in ihre Gruppe, eine Freiwilligendienstleistende aus Mexiko. Mit ihr werden sie in der Vorweihnachtszeit eine Piñata basteln und ein großes Fest feiern. So wie es auch in Mexiko gemacht wird. Das ist seit einigen Jahren ein Höhepunkt im Kita-Jahr. Lopez-Martinez ist bereits die vierte Freiwillige aus Mexiko im Familienzentrum. „Für die Kinder, die Eltern und auch für uns ist es immer wieder eine große Bereicherung. Wir erfahren viel über die Kultur und Bräuche und die Kinder sind stolz, ein paar spanische Wörter sprechen zu können“, berichtet Michaela W., Erzieherin im Familienzentrum St. Norbert.
Freiwillige kommen nach Münster und Emsdetten
Die fünf Freiwilligen absolvieren ihren Bundesfreiwilligendienst in den Familienzentren St. Bernhard in Münster-Angelmodde und St. Norbert in Coerde, in der katholischen Studierenden- und Hochschulgemeinde, in den katholischen Kirchengemeinden Liebfrauen-Überwasser in Münster und St. Pankratius in Emsdetten. Während ihrer Arbeit stehen ihnen Praxisanleitungen ihrer Einsatzstelle zur Seite. Darüber hinaus werden sie durch eine hauptamtliche Mitarbeiterin der FSD Münster begleitet. Neben der Vollzeittätigkeit in den Einrichtungen stehen insgesamt fünf Wochen begleitender Bildungsarbeit auf dem Programm. Dort werden bisher gemachte Erfahrungen im Freiwilligendienst reflektiert und in Bezug zu gesellschaftlichen und globalen Themen und Prozessen gesetzt. In Deutschland waren die fünf jungen Menschen noch nie. Im Zusammenleben mit den Gastfamilien oder Studierenden finden Begegnungen und interkultureller Austausch auch im Alltag statt.
Freiwillige aus Mexiko betreut die FSD gGmbH bereits seit sechs Jahren. Der Kontakt kam durch die seit über 50 Jahren bestehende Partnerschaft der beiden Bistümer Tula und Münster zustande. Vorher hatten junge Menschen aus Deutschland die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst über die Fachstelle Weltkirche in Mexiko zu absolvieren. Beide Organisationen arbeiten nun in Sachen Freiwilligendienste Süd-Nord zusammen. Ein Kernpunkt der Kooperation liegt in der intensiven Zusammenarbeit mit der Partnerdiözese Tula. Die Freiwilligen werden vor Ort beraten, auf ihren Dienst in Deutschland vorbereitet und nach ihrer Rückkehr wird gemeinsam nachbereitet. „Durch die Kooperation mit der Fachstelle Weltkirche können wir auf die Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Partner*innen in Mexiko zurückgreifen. Die Kooperation ermöglicht zudem eine Vernetzung der Incoming- und Outgoing-Freiwilligendiensten im Bistum Münster. Beide Freiwilligengruppen können sich gegenseitig unterstützen, sich Mut machen und sich begeistern“, erläutert Katharina Wortberg, verantwortliche Mitarbeiterin für das "weltwärts"-Programm bei der FSD gGmbH.
Beidseitiger Austausch möglich
Die Fachstelle Weltkirche entsendet seit 1992 Freiwillige in Länder Afrikas und Lateinamerikas, darunter auch Mexiko. Seit 2008 im Rahmen der Nord-Süd-Komponente von "weltwärts". Durch die Ergänzung um die Süd-Nord-Komponente mit der FSD wird ein beidseitiger Austausch ermöglicht.
"weltwärts" ist der entwicklungspolitische Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Der Dienst steht für das Lernen im gegenseitigen Austausch und die Stärkung internationaler Partnerschaften.
Die Freiwilligen Sozialen Dienste (FSD) Bistum Münster sind der katholische Träger für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) und das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster. Derzeit hat er etwa 1.000 Freiwillige in 800 Einsatzstellen vermittelt. Darunter sind auch 90 zumeist junge Menschen, die aus dem Ausland kommen. Für den Kontakt zu ihnen gibt es zum Teil feste Strukturen, etwa über das Partnerbistum Tula in Mexiko. Viele Bewerber erfahren aber auch über das Internet oder über Mund-zu-Mund-Propaganda vom Angebot in Deutschland. Die FSD begleitet die Freiwilligen, bietet Fortbildungen und organisiert unter anderem den Deutsch-Unterricht. www.fsd-muenster.de