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Wer AfD wähle, versuche, sich gegen "die Zumutungen" zu stellen, die Demokratie, Pluralität und Globalisierung "unvermeidlich mit sich bringen", sagt Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbands. Und begründet, warum der Versuch vergeblich bleiben muss.
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, sieht in hohen Zustimmungswerten zu AfD-Positionen den Versuch vieler Menschen, sich gegen Überforderungen abzuschotten. Bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen hätten sich viele Bürgerinnen und Bürger "gegen die Zumutungen gestellt, die Demokratie, Pluralität und Globalisierung unvermeidlich mit sich bringen". Mit Abschottung könne aber niemand sein privates Glück verteidigen, so die Caritas-Präsidentin beim Jahresempfang ihres Verbands.
Vielmehr trage jede und jeder Einzelne Verantwortung für das Zusammenleben und eine solidarische Gesellschaft: "Wir leben in einer Welt globaler Abhängigkeiten."
AfD-Ergebnisse in Thüringen und Sachsen
Die Caritas-Chefin verwies auf die Jahres-Kampagne des katholischen Wohlfahrtsverbands "Frieden beginnt mit mir", die sich gegen Polarisierung und Hetze in gesellschaftlichen Debatten wendet und Position bezieht gegen rechtsradikale Politik. Bei den Landtagswahlen am 1. September wurde die AfD in Thüringen stärkste Kraft, in Sachsen kam sie auf Platz zwei.
Der Caritasverband ist mit rund 700.000 Mitarbeitenden in 25.000 Einrichtungen der größte Wohlfahrtsverband in Deutschland. Hinzu kommen nach Verbandsangaben mehrere hunderttausend Ehrenamtliche.