Um Fachkräftemangel zu begegnen

Caritas im Bistum Münster wirbt junge Pflegekräfte aus Indien an

  • Gegen den Fachkräftemangel in der Pflege wirbt die Caritas im Bistum Münster Nachwuchskräfte aus Indien an.
  • 16 junge Frauen und Männer haben am 1. Oktober 2022 eine Ausbildung begonnen.
  • Zuvor haben sie sich ein Jahr lang darauf vorbereitet.

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Der Fachkräftemangel in der Pflege trifft die Caritas-Einrichtungen im Bistum Münster hart. Um die Folgen abzumildern, werben die Verantwortlichen auch im Ausland um Nachwuchs.

Insgesamt 16 junge Frauen und Männer aus Indien sind am 1. Oktober mit der Pflegeausbildung bei der Caritas im Bistum Münster gestartet. Sie sind in Einrichtungen der Caritasverbände in Geldern-Kevelaer, Münster, Steinfurt und in den Caritas-Heimen Warendorf im Einsatz, wie die Caritas-Pressestelle berichtet.

100 Bewohner zu versorgen

Savana Saju und Sneha Roji sind zwei der indischen Nachwuchskräfte, die sich ein Jahr lang auf den neuen Job vorbereitet haben. Sie werden im Seniorenzentrum Heinrich-Roleff-Haus in Steinfurt-Borghorst ausgebildet. Sie sind jetzt Kolleginnen von 150 Mitarbeitenden und versorgen 100 Bewohnerinnen und Bewohner.

Die beiden Frauen absolvieren eine Ausbildung zur Pflegefachkraft. „Wenn ich die Ausbildung gut schaffe, möchte ich danach Medizin studieren“, träumt Savana Saju. Auch Sneha Roji möchte ihre Ausbildung sehr gut abschließen, um danach eine Stelle in Deutschland zu finden. Der Anfang war allerdings nicht leicht: „In Deutschland ist alles anders – die Sprache, das Klima, die Kultur und das Essen.“ Doch die Kolleginnen seien alle sehr hilfsbereit. Wenn das Heimweh nach Familie und Freunden die beiden jungen Frauen plagt, „dann helfen nur Videoanrufe und scharfes indisches Essen“, sagt Sneha Roji und lacht. „Und wir hören gerne Musik zusammen und tanzen in der gemeinsamen Wohnung.“

Gewinn für Auszubildende und Arbeitgeber

Ausbildung als Pflegefachkraft bei der Caritas
Starkes Team: Sneha Roji, Clemens Schulze Beiering, Savana Saju und Carina Gruber, Personalreferentin des Caritasverbandes Steinfurt (von links) | Foto: cpm

Clemens Schulze Beiering, der Einrichtungsleiter des Seniorenzentrums, hatte anfangs noch Bedenken, kluge junge Menschen aus dem Ausland abzuwerben. Mittlerweile ist er aber von dem Projekt überzeugt: „Wir geben ihnen eine echte Chance auf eine sehr gute Ausbildung.“ Es stehe allen frei, im Anschluss zurück in die Heimat zu gehen, zu studieren oder bei der Caritas weiterzuarbeiten.

Für den Einrichtungsleiter ist es großartig zu sehen, „wie glücklich, gut gelaunt und ehrgeizig“ die beiden Inderinnen trotz aller Anfangsschwierigkeiten seien. Das bestärke ihn in dem Beschluss, das vom Diözesancaritasverband Münster initiierte Ausbildungsprojekt zur Fachkräftegewinnung auch im nächsten Jahr fortzuführen. Denn aufgrund des wachsenden Bedarfs müssten künftig noch mehr junge Menschen für den Beruf als Pflegefachkraft gewonnen werden. Das gehe aber nicht allein „mit Azubis aus der Nachbarschaft“. Schulze Beiering hofft, dass sich der hohe personelle und finanzielle Aufwand in der Zukunft sowohl für die Einrichtung, als auch für die indischen Auszubildenden auszahlt.

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