Ausstattung nicht ausreichend, Fachkräfte nicht finanzierbar

Caritas in NRW fordert mehr Geld für Offene Ganztagsgrundschulen

Die Caritas in NRW fordert mehr Geld für die Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS). Das Geld des Landes und der Kommunen reiche nicht, um verlässliche Angebote machen zu können.

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Die Caritas in NRW fordert mehr Geld für die Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS). Um verlässliche Angebote machen zu können, bedürfe es pro OGS-Platz mindestens 3000 Euro im Jahr, berichtet der Diözesancaritasverband Münster. Derzeit werden nach Berechnung der Caritas aber nur etwa die Hälfte dieser Summe durch Land und Kommunen gedeckt. Das reiche weder für die Ausstattung noch für ausreichend Fachpersonal, kritisiert die Caritas.

Das Interesse der Eltern an der Offenen Ganztagsgrundschule sei groß, berichtet die Caritas. Den steigenden Anmeldezahlen stünden aber häufig wenig Möglichkeiten für passenden Angebote gegenüber. „Vermögende Kommunen können die magere Landesförderung ergänzen, aber wenn sie in der Haushaltssicherung sind, dürfen sie es nicht“, beschreibt Marita Haude, Caritas-Referatsleiterin der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe im Bistum Münster die „anhaltende Misere“. Die Caritas in der Diözese Münster unterstützte deshalb die Kampagne der Freien Wohlfahrtspflege NRW „Gute OGS darf keine Glückssache sein“, die noch bis zum 12. Juli läuft.

 

Überwiegend Angebote der Wohlfahrtsverbände

 

Etwa 80 Prozent der OGS-Plätze in NRW werden von den Wohlfahrtsverbänden angeboten. Im NRW-Teil des Bistums Münster sind 19 Verbände und Einrichtungen der Caritas an über 100 Schulen aktiv und begleiten dort etwa 8000 Schüler. Wenn sie nur auf den Zuschuss von 994 Euro des Landes und dem Pflichtanteil von 435 Euro der Kommune angewiesen seien, sei es kaum möglich, genügend Fachpersonal dafür zu beschäftigen, erklärt Haude. Aber nur mit gut ausgebildeten Fachkräften könne ein hochwertiges Bildungsangebot in gut ausgestatteten Räumen angeboten werden. Entsprechend sei eine deutliche Erhöhung der Förderbeträge sowohl des Landes wie auch der Kommunen notwendig.

Mit unterschiedlichen Aktionen wollen die unterschiedlichen Träger der Wohlfahrtspflege jetzt verstärkt auf den Mangel aufmerksam machen. Für den 12. Juli ist eine gemeinsame Schlusskundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf geplant.

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