Zwei neue Stellen zur Zukunft der Digitalisierung

Caritas in Stadt und Bistum Münster rüstet digital auf

Der Caritasverband im Bistum Münster (DiCV) und der Stadt-Caritasverband Münster rüsten sich für die digitale Zukunft. Sie haben dafür jeweils eine neue Stelle eingerichtet. 

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Der Caritasverband im Bistum Münster (DiCV) und der Stadt-Caritasverband Münster rüsten sich für die digitale Zukunft. Ob Tablets im Kindergarten, intelligente Pflege-Roboter zuhause oder neue Formen der Kommunikation: „Was davon ist sinnvoll und notwendig? Unter welchen ethischen Bedingungen sollen welche Instrumente zum Einsatz kommen? Was kostet das? Wie können wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser für die digitale Zukunft schulen?“ Das sind Fragen, die Beate Evers, Leiterin der Stabsstelle Verbandspolitik und Kommunikation beim DiCV, als drängend erlebt.

Deswegen hat der DiCV ab Januar eine Stelle „Innovative Bildungskonzepte und Digitalisierung“ eingerichtet. Auch der Stadt-Caritasverband Münster geht in die Offensive. Er ist nach eigenen Angaben der erste Ortsverband in Deutschland, der zu Jahresbeginn eine Stabsstelle Digitalisierung einrichtet.

 

Erst kennenlernen, dann nutzen

 

Rüdiger Dreier, Blogger, Sozialpädagoge und Familientherapeut, kümmert sich künftig um diese Aufgabe. „Ich möchte dazu ermutigen, digitale Lösungen im Sozialwesen und in der Altenhilfe auszuprobieren und die Kolleginnen und Kollegen dabei begleiten“, sagt Dreier.

Beate Evers vom DiCV umreißt das Spektrum der Herausforderungen: „Vor einem Jahr haben wir die Träger, die mit uns zusammenarbeiten, befragt: die örtlichen Caritasverbände, Krankenhäuser, Kindergärten, Pflege- und  Jugendhilfe-Einrichtungen und viele mehr“, sagt sie. „Da haben sich zwei Problemstränge herausgebildet. Die Mitarbeiter brauchen und wünschen sich mehr digitale Bildung, um die neuen Möglichkeiten und Methoden kennenzulernen und nutzen zu können.“ Zudem sei allen klar, dass die Digitalisierung die Arbeit verändern wird.

 

Intelligente Hilfsmittel

 

Evers spielt auf digitale Hilfsmittel wie die intelligente Matte an. Sie könnte in der häuslichen Pflege zum Einsatz kommen. „Stürzt ein älterer Mensch, gibt sie Signale an ein System, das Hilfe holt.“  Auch um den Einsatz von Robotern müsse sich die Caritas Gedanken machen. So könnten Senioren etwa über ein Tablet den Roboter anweisen, ihnen Gegenstände zu bringen.

„Mit solchen Hilfsmitteln könnten ältere Menschen länger eigenständig zuhause leben“, erklärt Evers. Das dürfe aber nicht zur Entpersonalisierung führen. „Wir brauchen Hände und Tablets, das heißt die persönliche Beziehung zwischen Pflegenden und Mensch und digitale Hilfen.“

 

Allen die Teilhabe ermöglichen

 

Der Caritasverband im Bistum Münster müsse die gesamte Palette der sozialen Arbeit im Blick haben, so Evers: Kitas, Jugendhilfe-Einrichtungen, ambulante und stationäre Pflegedienste, Krankenhäuser und die Arbeit mit Benachteiligten. „Wie bekomme ich die passende Software für die jeweilige Zielgruppe hin?“, umschreibt sie: „Tablets für demenziell Erkrankte, für die pädagogische Arbeit mit Kindern, für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen.“

„Wir werden diese Probleme nicht alleine lösen können“, sagt Evers. Der Caritas gehe es aber darum, „für alle Benachteiligten die Teilhabe an d­er Gesellschaft und die Selbstbestimmung in Zukunft zu sichern“.

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