Aus dem Bistum Münster knapp zwei Millionen Euro für Auslandshilfe

„Caritas international“ meldet Spendenrekord – und immer mehr Krisen

  • Das deutsche Hilfswerk „Caritas international“ hat 2021 so viele Menschen unterstützt wie nie zuvor.
  • Auch die Spendeneinnahmen stiegen auf einen Rekordwert, vor allem wegen der Flutkatastrophe in Westdeutschland.
  • Spendende aus dem Bistum Münster gaben 1,967 Millionen Euro für Projekte im Ausland.

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Das deutsche Hilfswerk „Caritas international“ hat 2021 so viele Menschen unterstützt wie nie zuvor: Laut Jahresbericht wurden in 77 Staaten Hilfsprojekte für rund sechs Millionen Menschen gefördert. Dafür wurden 96,2 Millionen Euro aufgewandt.

Auch die Spendeneinnahmen stiegen auf einen Rekordwert von 89,5 Millionen Euro, gegenüber 36,7 Millionen Euro 2020. Mit 49,6 Millionen Euro sei besonders viel für die Betroffenen der Flutkatastrophe an der Ahr und in Nordrhein-Westfalen gespendet worden. Neben Spenden erhält „Caritas international“ auch Projektfördergelder aus staatlichen und kirchlichen Etats.

Bistums-Zahlen ohne Flutspenden

Aus dem Bistum Münster gaben 5.230 Menschen 1,967 Millionen Euro an „Caritas international“ für Projekte im Ausland, teilt der Diözesan-Caritasverband mit. Die meisten Spenden aus der Diözese gingen für Corona-Hilfen in Indien, die Hungersnot im Jemen und die Dürre in Ostafrika ein.

Nicht erfasst im Bistums-Wert sind Hilfen, die über „Caritas international“ an die Opfer der Flutkatastrophe gingen; diese Zahl lag aktuell nicht vor. Das „sehr hohe“ Spendenaufkommen nach der Flut sei herausgerechnet worden, da es den Wert stark verzerrt hätte, erläuterte eine Caritas-Sprecherin gegenüber „Kirche-und-Leben.de“.

„Krisen weltweit verschärfen sich gegenseitig“

Der Leiter von „Caritas international“, Oliver Müller, sagte, das Zusammentreffen von Kriegen, Klimawandel und Covid-Pandemie führe zu globalen Armuts- und Hungerkrisen nie gesehenen Ausmaßes. Der Krieg in der Ukraine und dadurch ausbleibende Getreidelieferungen seien dabei nur ein Faktor.

„Vor allem die dramatischen Ernteausfälle infolge des Klimawandels sowie die steigende Zahl regionaler Konflikte und Kriege haben die extremen Notsituationen beschleunigt“, so Müller. Vielerorts explodierten die Preise für Grundnahrungsmittel. Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, äußerte sich dankbar, dass die Spendenden diese Entwicklung „aufmerksam registrieren und die internationale Katastrophenhilfe der Caritas nachhaltig unterstützen“.

Wofür das Geld verwendet wird

Laut Jahresbericht setzte „Caritas international“ etwa 80 Prozent seiner Spenden- und Drittmittel-Einnahmen für Hilfen nach Naturkatastrophen und Kriegen ein, knapp 20 Prozent flossen in Projekte für Kinder, Senioren, Kranke und Menschen mit Behinderung. Mit Blick auf den Gesamtetat werden 8,9 Prozent für Verwaltung und Werbung ausgegeben.

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