Mitarbeitervertreter jedoch nur zum Teil zufrieden

Caritas-Kliniken im Norden: Fünf Prozent mehr Geld für Ärzte

Die rund 2.500 Ärzte in den 35 katholischen Krankenhäusern in Niedersachsen und Bremen bekommen in drei Stufen insgesamt fünf Prozent mehr Lohn. Oliver Hölters, Mitarbeitervertreter und Vorsitzender der regionalen Tarifkommission, zeigte sich jedoch nur zum Teil zufrieden.

Anzeige

Die rund 2.500 Ärzte in den 35 katholischen Krankenhäusern in Niedersachsen und Bremen bekommen in drei Stufen insgesamt fünf Prozent mehr Lohn. Rückwirkend zum 1. Januar steigt ihr Gehalt um 2,3 Prozent, am 1. August kommen zwei Prozent hinzu, am 1. April 2018 noch einmal 0,7 Prozent. Dienstgeber- und Mitarbeitervertreter der Regionalkommission Nord hätten sich am Donnerstag in Osnabrück auf dieses Ergebnis geeinigt, sagte der Kommissionsvorsitzende Oliver Hölters am Freitag auf Nachfrage von „Kirche+Leben“. Hölters gehört zu den Mitarbeitervertretern in der regionalen Caritas-Tarifkommission.

Hölters zeigte sich enttäuscht, dass man sich nicht auf eine volle Angleichung an den vom Marburger Bund ausgehandelten Tarifvertrag für kommunale Krankenhausärzte habe einigen können. Deren Gehälter wurden bereits zum 1. September 2016 um 2,3 Prozent erhöht. Die weiteren Schritte von zwei und 0,7 Prozent folgen dort zum 1. September 2017 und zum 1. Mai 2018.

 

Weniger Geld als in kommunalen Kliniken

 

Einen gewissen Ausgleich sieht Hölters darin, dass die zweite und die dritte Erhöhungsstufe in den Caritas-Kliniken je einen Monat früher als in kommunalen Krankenhäusern erfolgt: „Dadurch konnten wir den in den Verhandlungen zunächst von der Dienstgeberseite vorgesehenen Nachteil in etwa halbieren.“ Die Dienstgeber hätten in der ersten Verhandlungsrunde gefordert, die erste Stufe erst zum 1. Mai umzusetzen. Das hätte in der Summe einen Verzicht auf 770 bis 1.600 Euro bedeutet.

Trotz der Erleichterung über den Kompromiss sorgt sich Oliver Hölters um die Gesamtsituation der Caritas-Krankenhäuser in Niedersachsen. „Wir werten es nach wie vor als schlechtes Zeichen, dass Caritas-Mitarbeiter im Vergleich zu kommunalen Mitarbeitern auf Geld verzichten müssen. Wieder einmal werden die schlechten politischen Rahmenbedingungen auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen“, sagte er. Hölters warnte die Caritas-Krankenhäuser, sie könnten Mitarbeiter verlieren: „Ärzte sind viel eher bereit als das andere Personal in Krankenhäusern, selbst bei geringen Unterschieden in der der Vergütung die Stelle zu wechseln.“

Dienstgeber und Mitarbeiter gestalten in der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbands gemeinsam das Arbeitsrecht für die rund 600.000 Caritas-Beschäftigten in Deutschland. Die Mitarbeiterseite der Regionalkommission Nord vertritt nach eigenen Angaben knapp 40.000 Mitarbeiter in den Bistümern Hildesheim (8.700) und Osnabrück (19.700) sowie im Offizialatsbezirk Oldenburg (11.200).

Anzeige