Fallzahl in zehn Jahren verdoppelt

Caritas muss öfter nach Scheitern von Beziehungen beraten

Der Rückgang bei der Erziehungsberatung in den vergangenen Jahren hat sich 2018 im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster nicht fortgesetzt. Die Caritas verzeichnete 16.348 Fälle – nach 16.133 im Jahr 2017.

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Der Rückgang bei der Erziehungsberatung in den vergangenen Jahren hat sich 2018 im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster nicht fortgesetzt. Die Caritas verzeichnete 16.348 Fälle – nach 16.133 im Jahr 2017.

2018 habe es 10.615 Neuanmeldungen gegeben. 11.280 Beratungen hätten abgeschlossen werden können. Stark gewachsen sei die Zahl der Beratungen bei Trennung und Scheidung. Sie habe sich innerhalb von zehn Jahren von 526 auf 903 nahezu verdoppelt.

 

„Die Zündschnur wird kürzer“

 

Frank Müller, Leiter der Kinder-, Jugend- und Familienberatung der Caritas Rheine, nimmt an, dass „die Zündschnur kürzer“ geworden sei. Beziehungen würden rascher aufgegeben als früher. Häufig sei die Untreue eines Partners Auslöser. Facebook- und Whatsapp-Nachrichten, die der Betrogene finde, schaukelten den Konflikt oft hoch. Müller sagt, es habe sich bewährt, männliche Berater im Team zu haben, die „von Mann zu Mann“ mit einem Vater sprechen könnten.

Ebenfalls innerhalb von zehn Jahren stark gestiegen sei die Beratung bei Personensorge und Umgangsrecht – von 300 Fällen im NRW-Teil des Bistums auf 664 Fälle im Jahr 2018. Laut Caritas waren – umgerechnet auf Vollzeitstellen – im vergangenen Jahr 146 Mitarbeitende in den Erziehungsberatungsstellen beschäftigt.

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