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Die Caritasdirektorinnen und -direktoren der NRW-Bistümer üben scharfe Kritik an Israels Vorgehen. Sie wenden sich an Abgeordnete aus NRW.
Eine „akute Verletzung des humanitären Völkerrechts“ durch Israel im Gazastreifen kritisieren die Diözesan-Caritasdirektorinnen und -direktoren der fünf Bistümer in Nordrhein-Westfalen. In einem Brief an die NRW-Bundestagsabgeordneten, aus dem die Caritas-Pressestelle Münster zitiert, verweisen die Absender auf die „wiederholte Vertreibung von Familien“, den „Zusammenbruch der Versorgungssysteme und die Blockade humanitärer Hilfe“.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen im Gazastreifen zwischen den Fronten verhungern und medizinisch nicht mehr versorgt werden können“, sagt Münsters Diözesan-Caritasdirektor Dominique Hopfenzitz laut Mitteilung. Humanitäre Hilfe müsse „sofort, sicher und ungehindert“ möglich sein.
Appell an die deutsche Politik
Die deutsche Politik müsse „ihre ganze Kraft“ einsetzen, damit Nahrung, Wasser und Medikamente die Menschen erreichten. Nach Caritas-Angaben hungern mehr als eine halbe Million Menschen im Gazastreifen. Humanitäre Hilfe dort müsse „in angemessenem Umfang und gemäß den Prinzipien des Völkerrechts zugelassen“ werden.
Zugleich mahnen die Caritas-Verantwortlichen eine „menschenrechtsbasierte Außenpolitik“ an. Dazu gehöre auch, sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen, die die islamische Terrororganisation Hamas seit nahezu zwei Jahren in ihrer Gewalt hält.