Bistum Münster unter Bundesdurchschnitt

Caritas-Studie: Mehr Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss

Beinahe sechs Prozent der Jugendlichen verlassen in Deutschland die Schule ohne Abschluss. Im Bistum Münster sind es weniger - wobei es deutliche Unterschiede zwischen den Bistumsregionen gibt.

Anzeige

Beinahe sechs Prozent der Jugendlichen verlassen in Deutschland die Schule ohne Abschluss. Dabei schwankt die Abbrecherquote je nach Landkreis zwischen 1,7 und 15,6 Prozent. Dies zeigt eine aktuelle Caritas-Bildungsstudie, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.

Demnach verließen 2015 bundesweit 47.435 Jugendliche die Schule ohne Hauptschulabschluss. Laut Studie stieg die Quote der Schulabbrecher bundesweit auf 5,9 Prozent und liegt damit über dem Niveau der Jahre 2014 mit 5,7 Prozent und 2013 mit 5,6 Prozent. Die Daten wurden laut Caritas in über 400 kreisfreien Städten und Kreisen erhoben.

 

Große Unterschiede zwischen Bistums-Regionen

 

Im Bistum Münster sei die Situation positiver als im Bundesschnitt. Mit 5,2 Prozent liege man 0,7 Prozentpunkte unter dem Bundesmittel bei der Anzahl der Schulabgänger ohne Abschluss.

Unter den Bistums-Regionen gebe es jedoch deutliche Unterschiede. So schneide der Landkreis Oldenburg mit 3,55 Prozent am besten ab. Den höchsten Anteil an Schulabgängern ohne Abschluss verzeichne die Stadt Duisburg, die teilweise zum Bistum Münster gehört, mit 7,4 Prozent.

 

Neher: Hilfsangebote müssen zusammenarbeiten

 

Angesichts dieser Zahlen sei es dringend erforderlich, benachteiligte Schüler besser zu fördern, sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Jugendliche, die ohne Abschluss die Schule verließen, hätten deutlich weniger Chancen auf einen Ausbildungsplatz, schlechte berufliche Perspektiven und weniger Aussicht auf ein Leben unabhängig von staatlichen Leistungen.

Entscheidend sei neben der Schulpolitik und der sozioökonomischen Struktur auch der politische Wille vor Ort, so Neher. Befragungen von Caritas-Experten zeigten, dass das gelingende Miteinander von Angeboten wie Schulsozialarbeit, früher Förderung, Berufsberatung und Elternarbeit entscheidend sei.

Schulabgänger ohne Abschluss
in den Kreisen und kreisfreien Städten im Bistum Münster (in Prozent)

Ammerland 4,3
Borken 4,7
Cloppenburg 4,0
Coesfeld 4,5
Delmenhorst (Stadt) 7,0
Duisburg (Stadt) 6,6
Friesland 4,4
Kleve 6,6
Münster (Stadt) 6,2
Oldenburg (Stadt) 5,9
Oldenburg (Kreis) 3,6
Recklinghausen 7,1
Steinfurt 4,5
Vechta 6,2
Warendorf 4,0
Wesel 5,5
Wesermarsch 5,5
Wilhelmshaven (Stadt) 3,6

Anzeige