Anzeige
Im Januar 2025 stehen beim Deutschen Caritasverband Tarifverhandlungen an. Die Mitarbeiterseite hat ihre Forderungen vorgelegt.
In der Tarifrunde 2025 fordern die Caritas-Mitarbeitenden acht Prozent mehr Gehalt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des größten sozialen Arbeitgebers in Deutschland dürften nicht „von der Reallohnentwicklung und der dringend gebotenen Verbesserung der Arbeitsbedingungen abgekoppelt werden“, sagt Oliver Hölters, aus Dinklage im Oldenburger Land stammender Sprecher der Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbands. Die paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern besetzte Kommission handelt den neuen Tarif aus.
Neben mehr Gehalt fordern die Beschäftigtenvertreter 200 Euro mehr für Auszubildende, drei zusätzliche freie Tage und ein Arbeitszeitkonto, über das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frei verfügen können.
An Verdi-Forderungen orientiert
Die Caritas-Mitarbeiterseite folgt mit ihren Forderungen für Gehalt und Auszubildende den Beschlüssen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Die Caritas-Tarifrunde 2025 wirkt sich auf fast alle Beschäftigten aus. Eine Ausnahme sind Ärztinnen und Ärzte, deren Vergütung sich am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder orientiert.
Die Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbands vertritt nach eigenen Angaben 750.000 Beschäftigte in mehr als 25.000 Einrichtungen und Diensten. Aus jeder Diözese stammt ein Mitglied. Ludger Witte, der im Klinikum Westmünsterland arbeitet, vertritt die Beschäftigten aus dem NRW-Teil des Bistums Münster.
Arbeitgeber lehnen Forderungen ab
Die Caritas-Dienstgeber weisen die Forderungen der Mitarbeiterseite in der Tarifrunde 2025 zurück. Eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent sei „vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Situation der Dienste und Einrichtungen nicht tragbar“, sagt ein Sprecher der Dienstgeberseite.
Bereits die Tarifrunde 2023 habe zu einem „außergewöhnlich hohen Abschluss mit Entgelterhöhungen von bis zu 16,5 Prozent geführt“. Die anstehenden Verhandlungen dürften die „Handlungsfähigkeit und Verlässlichkeit“ des Deutschen Caritasverbands nicht gefährden. | ber
Update 16.50 Uhr: Reaktion Arbeitgeber ergänzt (ber.)