Sozialstiftung NRW fördert Projekte der Caritas Wesel

Erlöse aus Spielbanken gehen an Caritas-Projekte für Wohnungslose

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In Wesel entwickelt der Caritasverband ein neues Konzept der Wohnungslosenhilfe. Möglich macht das ein Zuschuss aus besonderen Erlösen.

Der Caritasverband in Wesel erhält für Neu- und Umbauten der Wohnungslosenhilfe von der Sozialstiftung Nordrhein-Westfalen rund 1,1 Millionen Euro. Die Förderung fließt in ein neues Konzept der unterstützenden Hilfen.

Zuschüsse erhalten drei Projekte: 310.000 Euro sind als Anschubfinanzierung für Personal- und Sachkosten des „Housing First“-Projekts gedacht. Mit 680.000 Euro bezuschusst die Sozialstiftung den Ankauf eines Gebäudes und den Bau einer Wärmestube. Weitere 102.000 Euro steuert sie zum Kauf eines weiteren Geländes bei.

Abgaben der Spielbanken

Bei der Übergabe des Bewilligungsbescheids der Sozialstiftung NRW (vormals Stiftung Wohlfahrtspflege) wies Stiftungsratsvorsitzender Marco Schmitz darauf hin, dass es sich um die größte Förderung der Sozialstiftung im Bereich der Wohnungslosenhilfe handle. Die Stiftung öffentlichen Rechts erhält jährlich 25 Millionen Euro aus den Erlösen der Spielbanken in Nordrhein-Westfalen. Mit dem Geld fördert sie soziale Projekte.

Konkret wird es künftig in Wesel in der Fluthgrafstraße betreutes Wohnen, neue Büros und eine Wärmestube geben, in der sich Wohnungslose tagsüber aufhalten können. Im Lilienveen können besonders benachteiligte Wohnungslose - etwa queere Menschen und Alleinerziehende - dauerhaft versorgt werden.

Caritas übernimmt Akut-Unterkunft

„Die Zahl der Betroffenen steigt so stark an, dass die Stadtverwaltung Wesel um eine stärkere Kooperation gebeten hat, inklusive der Übernahme der Akut-Unterkunft, ihrer Umwandlung zur Herberge und dem Ausbau der Dienste“, heißt es vom Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel.

Caritasdirektor Michael van Meerbeck betonte bei der Vorstellung der Projekte, „dass jeder Mensch ein Recht auf Wohnen hat, ohne vorher in Vorleistung gehen zu müssen“. Das sei der Grundgedanke des aufwändigen Programms.

Vermittlung von Wohnungen

Zügig realisiert werden soll das Projekt „Housing First“ als Anlaufstelle zur schnellen Wohnungsvermittlung im Einzugsgebiet des Verbands in Wesel, Voerde, Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe. Die Caritas-Mitarbeitenden suchen dabei aktiv nach Wohnraum für Wohnungslose, um ihnen eine stabile und sichere Unterkunft zu bieten.

Die Caritas freue sich über die Unterstützung durch freiwillig engagierte Frauen und Männer, sagte van Meerbeck. Diese seien wichtig für die erfolgreiche Umsetzung des bedeutenden Projekts.

Umfassendes Hilfesystem

Ende der 1990er Jahre entstand bei der Caritas ein Hilfesystem für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen. Neben dem „klassischen“ Personenkreis nehmen immer mehr Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, Jugendliche unter 18 Jahren und Menschen mit Suchtproblematik in der Caritas-Fachberatungsstelle Hilfen in Anspruch, heißt es vom Verband.

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