Sorge um digital Abgehängte, sozial Schwache und Migranten

Caritas: Zugang zu Impfung für alle Menschen in Deutschland sichern

  • Angesichts einer neuen Phase der Corona-Impfkampagne, bei der ausreichend Impfstoff für alle vorhanden sein werde, mahnt der Caritasverband Fairness an.
  • „Jetzt ist dafür zu sorgen, dass der Impfstoff bei allen Menschen auch ankommt“, sagt Caritas-Präsident Peter Neher.
  • Es gehe etwa um Menschen, die sich nicht sicher in der digitalen Welt bewegen, nicht gut Deutsch verstehen und sprechen, und um Menschen in Brennpunktvierteln.

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Angesichts einer neuen Phase der Corona-Impfkampagne, bei der ausreichend Impfstoff für alle vorhanden sein werde, mahnt der Deutsche Caritasverband Fairness an. „Jetzt ist dafür zu sorgen, dass der Impfstoff bei allen Menschen auch ankommt“, sagt Caritas-Präsident Peter Neher. „Denn wir wissen: Nicht alle Menschen haben die gleichen Ausgangsbedingungen.“

„Mich treibt die Sorge um, wie diejenigen einen Impftermin erhalten, die sich nicht sicher in der digitalen Welt bewegen, nicht gut Deutsch verstehen und sprechen, die in ihrem Umfeld nicht an die nötigen Informationen kommen, keinen festen Wohnsitz oder keinen Hausarzt haben“, so der Caritas-Chef. Das Ansteckungsrisiko erhöhe sich durch beengte Wohnverhältnisse und Jobs, bei denen Home-Office keine Option ist: „Wir müssen unbedingt vermeiden, dass trotz steigender Impfquoten neue Hotspots entstehen.“

 

Wie Ehrenamtliche helfen können

 

Ehrenamtliches Engagement könne viel bewirken, etwa mit Impfpatenschaften, wie sie einige Caritasverbände bereits ins Leben gerufen hätten, um Ältere und Menschen mit Behinderung zu Impfzentren zu begleiten. Das allein reiche allerdings nicht aus, unterstreicht Neher.

„Es ist eine öffentliche Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle Menschen in Deutschland eine faire Chance auf eine Impfung bekommen. Wir brauchen barrierefreie Zugänge zum Impfen“, so der Caritas-Chef. „Die Gesundheitsämter sollten in den Städten und Kreisen auf die Menschen gezielt zugehen - beispielsweise mit mobilen Impfteams an öffentlichen Plätzen.“

 

Sorge um Migranten und Flüchtlinge

 

Zuletzt sei über eine geringere Impfquote von Menschen mit Migrationshintergrund berichtet worden. Wenig thematisiert wurde dagegen, dass mehrsprachige Impfinformationen vergleichsweise spät zur Verfügung standen, bemängelt Neher.

Impfungen in Flüchtlingsunterkünften liefen vielfach erst jetzt an, obwohl die Bewohnerinnen und Bewohner laut Impfverordnung mit hoher Priorität geimpft werden sollten. „Wir erwarten von den zuständigen Stellen, dass für diese Personengruppe in den kommenden Wochen echte Fortschritte erreicht werden“, erklärt Neher.

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