Die Sommer-Residenz ist offen für alle, nur Franziskus kommt nicht

Castel Gandolfo – Wenn es den Päpsten in Rom zu heiß wurde

Anzeige

Um den 15. August kommen die Menschen in Rom in Feierlaune: Mariä Himmelfahrt ist für viele der Startschuss des "Ferragosto", wenn die August-Hitze die Leute aus der Stadt treibt. Die Päpste zogen nach Castel Gandolfo - nur Franziskus nicht. Ein Besuch.

Rom glüht unter der gleißenden Augustsonne. Ihre Bewohner ächzen in der flirrenden Hitze, und wer nur kann, verlässt die Stadt auf der Suche nach Abkühlung. Kein Wunder, dass sich auch die Päpste stets im Hochsommer nach Castel Gandolfo in ihre Sommerresidenz am Albaner See zurückgezogen haben, wo es immer ein paar Grade kühler ist als in Rom und die Brise des Thyrrenischen Meeres die Abende auffrischt.

Der Sommerpalast ist spektakulär gelegen und bietet dreifache Aussicht: auf die Stadt Rom, auf den Wasserspiegel des Sees und auch auf das glitzernde Meer am Horizont. Diese unglaubliche Lage hatte schon in der Antike Kaiser Domitian bewogen, hier seine Sommervilla errichten zu lassen. Eine einst riesenhafte Anlage, in deren beeindruckende Ruinen und Terrassierungen heute die Ville Pontificie, die Päpstlichen Gärten, eingebettet sind.

 

Papst Franziskus bleibt in Rom

 

Die Autorin
Kerstin Thiel-LunghiniKerstin Thiel-Lunghini stammt aus dem Rheinland und lebt seit langer Zeit mit ihrer Familie in Rom, wo sie als Kunst- und Kultur-Expertin Besuchern etwa unseres Partners Emmaus-Reisen die Ewige Stadt zeigt. Leserinnen und Leser von "Kirche-und-Leben.de" führt sie exklusiv in loser Folge durch das alte und das heutige Rom. | Foto: privat

Anders als seine Vorgänger, die Castel Gandolfo gern als Sommer-Refugium und zum Ausruhen nach Ostern genutzt haben, ließ Papst Franziskus schon kurz nach seiner Wahl wissen, dass er die Sommerresidenz nicht selber nutzen wollte.

Was sollte nun mit dem Apostolischen Sommerpalast und den zugehörigen 55 Hektar Grund geschehen? Diese Frage stellten sich vor allem die Einwohner des malerischen Örtchens. Viele Familie dort stehen schon seit Generationen im Dienst der Päpste um das Haus zu versorgen, die Gärten zu pflegen und den päpstlichen Bauernhof zu bewirtschaften.

 

Günstige Produkte vom päpstlichen Bauernhof

 

Die folgende Entscheidung von Papst Franziskus zur schrittweisen Musealisierung des Sommersitzes war dann eine freudige Überraschung für alle. Wo die Päpste Urlaub machten, da sollten nun Besucher die traumhaften Gärten der Ville Pontificie genießen dürfen und im Rundgang durch den Apostolischen Palast sogar die Privaträume der Päpstlichen Wohnung besichtigen können.
Papst Franziskus verbringt also auch diesen Sommer wieder im Vatikan, während seine Gärten in Castel Gandolfo für alle Besucher geöffnet sind.

Man kann dort an einem geführten Spaziergang teilnehmen oder bequem mit einem offenen Bus durch die Gärten und den Bauernhof fahren, vom dem bis heute die Tafel des Papstes gespeist wird. Für Jedermann zugänglich werden die Produkte des Päpstlichen Bauernhofes übrigens zu günstigen Preisen im Hofladen in Albano angeboten, der werktags jeden Vormittag geöffnet ist.

Anzeige