Sorge um Christin nach Eskalation in Pakistan

CDU-Politiker: Asia Bibi muss in Deutschland leben können

Der menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand (CDU), spricht sich dafür aus, der verfolgten pakistanischen Christin Asia Bibi Schutz in Deutschland zu gewähren.

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Der menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand (CDU), spricht sich dafür aus, der verfolgten pakistanischen Christin Asia Bibi Schutz in Deutschland zu gewähren. „Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, dass Asia Bibi in Freiheit und in Sicherheit leben kann“, sagte Brand am Dienstag in Berlin. „Als verfolgte Christin muss diese mutige Frau zum Schutz auch einen Platz in Deutschland finden können.“

Das Oberste Gericht von Pakistan hatte zwar ein Blasphemie-Todesurteil gegen Asia Bibi aufgehoben, die seit fast zehn Jahren in Haft ist, und ihre Freilassung angeordnet. Unter dem Druck islamistischer Demonstranten verhängte die Regierung aber eine Ausreisesperre gegen Bibi. Religiöse Hardliner fordern den Tod von Bibi und der verantwortlichen drei Richter. Außerdem verlangen sie, dass der Fall mit anderen Richtern neu verhandelt wird.

 

Bischöfe in Deutschland besorgt

 

Brand sagte, obwohl die obersten Richter Asia Bibi Freiheit zugesprochen hätten, sei ihr Leben jetzt auf das Höchste bedroht. „Es ist Gefahr in Verzug“, betonte der CDU-Politiker. „Aus dem hoffnungsvollen Richterurteil für mehr Religionsfreiheit ist jetzt eine dramatische Hiobsbotschaft geworden: Trotz Aufhebung des Todesurteils wollen radikale Islamisten diese mutige Christin wieder in der Todeszelle sehen.“

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, äußerte sich besorgt über Bibis Lage. Was der Christin gegenwärtig widerfahre, sei grauenhaft, schrieb Bedford-Strohm auf Facebook. „Trotz ihres Freispruchs von dem unsinnigen Vorwurf der Gotteslästerung wird sie noch immer bedroht von religiösen Fanatikern.“

 

Familie bittet Italien um Hilfe

 

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hatte am Sonntag erklärt, Bibi müsse mit ihrer Familie aus Pakistan ausreisen. „Derzeit gibt es keine andere Wahl“, schrieb der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz auf Facebook: „Die internationale Gemeinschaft soll sich dafür einsetzen.“

Derweil bittet Asia Bibis Familie offenbar Italien um Hilfe für eine Ausreise und um Asyl. Das teilte das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ am Dienstag unter Berufung auf ein Telefonat mit Bibis Ehemann Ashiq Masih mit. Aus Angst um ihr Leben halte sich die Familie versteckt, so Masih. Der Vater und eine Tochter waren im Februar nach Rom gereist und unter anderem von Papst Franziskus empfangen worden.

Die fünffache Mutter Asia Bibi war 2009 nach einem Dorfstreit um ein Glas Wasser wegen Gotteslästerung angezeigt worden. Ein Gericht verurteilte sie im Jahr darauf zum Tode. Der Fall führte in den vergangenen Jahren immer wieder zu Spannungen und Gewalt.

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