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Die Bundesregierung hat der verfolgten Christin Asia Bibi offenbar eine Aufenthaltszusage erteilt. Das sagte der Vorsitzende des Stephanus-Kreises der Unionsfraktion, Heribert Hirte (CDU). Nun entscheide sie selbst, ob sie das Angebot annehme.
Die Bundesregierung hat der verfolgten Christin Asia Bibi offenbar eine Aufenthaltszusage erteilt. Das sagte der Vorsitzende des Stephanus-Kreises der Unionsfraktion, Heribert Hirte (CDU), am Mittwoch dem Kölner „Domradio“.
Die Entscheidung, ob sie mit ihrer engsten Familie nach Deutschland kommen wolle, liege nun bei Bibi. Zu prüfen sei, wie die fünffache Mutter Pakistan sicher verlassen könne. Drei weitere Länder haben Bibi demnach ähnliche Zusagen gegeben, nämlich Frankreich, Großbritannien und Kanada.
Zuvor waren Gespräche notwendig
Bibi war in Pakistan als erste Christin wegen Gotteslästerung angeklagt und 2010 zum Tode verurteilt worden. 2015 ordnete ein Gericht die vorläufige Aussetzung der Vollstreckung der Todesstrafe an. Ende Oktober 2018 sprach sie das Oberste Gericht überraschend frei. Danach kam es in ganz Pakistan zu gewalttätigen Protesten der radikalislamischen Partei TLP.
Hirte sagte weiter, für die Zusage seien zunächst Gespräche notwendig gewesen, etwa mit der pakistanischen Regierung. Die direkte Genehmigung eines Asylantrags bedeute, dass das Land Bibi auch ausreisen lassen müsse.
„Auch Pakistans Regierung brauchte Mut“
Die Richter, die Bibi freigesprochen hatten, würden ebenfalls bedroht. Insofern gehöre auch für die Regierung „ein gehöriger Mut“ dazu, zu dem Urteil zu stehen und mit Deutschland zusammenzuarbeiten, um der Christin eine sichere Ausreise zu ermöglichen.
Am Dienstag hatte Bibis Anwalt Saif-ul-Malook erklärt, Bibi favorisiere kein bestimmtes europäisches Land, in das sie ausreisen möchte. „Sie hat keine besondere Vorliebe, ihr ist das völlig egal, jedes europäische Land wäre geeignet“, sagte er vor Journalisten in Frankfurt.