Neuer König will alle Religionen und Überzeugungen schützen

Charles III. bekräftigt seinen Auftrag als Verteidiger des Glaubens

  • Als König will Charles III. alle Religionen und Überzeugungen schützen.
  • Das betonte er bei einem Treffen, an dem Vertreter des anglikanischen, der römisch-katholischen, der orthodoxen Kirche sowie der Muslime und Juden in Großbritannien teilnahmen.
  • Der englische König ist zugleich weltliches Oberhaupt der Kirche von England mit dem Titel "Defensor Fidei" (Verteidiger des Glaubens).

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König Charles III. hat allen Religionen, Konfessionen und weiteren Überzeugungen in Großbritannien seinen persönlichen Schutz versprochen. "Ich wollte heute vor Ihnen allen meine Entschlossenheit bekräftigen, meine Verantwortung als Souverän aller Gemeinschaften in diesem Land und im Commonwealth zu erfüllen, und zwar auf eine Weise, die die Welt von heute widerspiegelt", sagte er am Freitagabend bei seinem ersten Treffen als Monarch vor führenden Vertretern aller Kirchen und Religionsgemeinschaften des Landes. Als König ist Charles III. zugleich weltliches Oberhaupt der Kirche von England mit dem Titel "Defensor Fidei" (Verteidiger des Glaubens).

Er sei ein engagierter anglikanischer Christ und werde bei seiner Krönung einen Eid auf die Church of England leisten, erklärte der König. Zugleich habe er Großbritannien immer als eine "Gemeinschaft von (Glaubens-)Gemeinschaften" betrachtet. Daher habe er als Souverän auch "die Pflicht, die Vielfalt unseres Landes zu schützen, auch indem wir den Raum und die Praxis des Glaubens aller Religionen, Kulturen, Traditionen und Überzeugungen schützen, zu denen uns unsere Herzen und Gedanken als Individuen führen", unterstrich er.

Die Liebe ist Mittelpunkt des königlichen Glaubens

Diese Vielfalt sei nicht nur in den Gesetzen des Landes verankert, sondern auch in seinem eigenen Glauben. "Als Mitglied der Church of England steht die Liebe im Mittelpunkt meines christlichen Glaubens", so Charles III. "Aus meiner tiefsten Überzeugung heraus – wie auch durch meine Position als Souverän – sehe ich mich daher dazu verpflichtet, diejenigen zu respektieren, die anderen spirituellen Wegen folgen, sowie diejenigen, die danach trachten, ihr Leben in Übereinstimmung mit weltlichen Idealen zu leben", so der Monarch.

Die britische Gesellschaft in ihrer Vielfalt "könne nur durch ein klares kollektives Bekenntnis zu den lebenswichtigen Prinzipien der Gewissensfreiheit, der Großzügigkeit und der Fürsorge für andere gedeihen, die für mich das Wesen unserer Nation ausmachen", betonte der 73-Jährige. "Als König bin ich entschlossen, diese Prinzipien in allen Gemeinschaften und für alle Überzeugungen von ganzem Herzen zu bewahren und zu fördern."

Wertschätzung aller Glaubenswege ist Grundhaltung

Diese Haltung sei die Grundlage für alles gewesen, "was meine geliebte Mutter in ihren Jahren als unsere Königin für unser Land getan hat". Es sei die Basis seiner Arbeit als Thronfolger und Prince of Wales gewesen. "Es wird weiterhin die Grundlage all meiner Arbeit als König sein", bekräftigte Charles III.

Das Treffen, an dem unter anderen Vertreter des anglikanischen, der römisch-katholischen, der orthodoxen Kirche sowie der Muslime und Juden in Großbritannien teilnahmen, war eigens um eine Stunde vorverlegt worden, um dem britischen Oberrabbiner Ephraim Mirvis die rechtzeitige Teilnahme am Schabbat zu ermöglichen. Zugleich dankte der König den Anwesenden für ihren Trost nach dem Tod von Königin Elisabeth II. "Ihre freundlichen Worte des Beileids haben mich mehr berührt, als ich je sagen kann. Sie bedeuten mir sehr viel."

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