Zwölf Forderungen übergeben - Bistum soll klimaneutral werden

Christians for Future fordern Umweltbischof Lohmann zum Handeln auf

  • Ein Papier mit zwölf Forderungen zum Klimaschutz haben Mitglieder der Initiative "Christians for Future" in Münster an Weihbischof Rolf Lohmann übergeben.
  • Die Aktivisten fordern das Bistum auf, bis 2030 klimaneutral zu werden.
  • Umweltbischof Rolf Lohmann zeigte sich offen für eine weitere Zusammenarbeit.

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Ein Papier mit zwölf Forderungen zum Klimaschutz haben am Donnerstag Mitglieder der Initiative "Christians for Future" in Münster an Weihbischof Rolf Lohmann übergeben.

Lohmann gehört der Kommission VI der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) an, die sich unter anderem mit Fragen der Ökologie befasst, und engagiert sich als Umweltbischof der DBK. Den Forderungskatalog nahm er als Vertreter des Bistums Münster entgegen.

 

Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung

 

Die "Christians for Future" sind Teil der Bewegung "Fridays for Future" (FFF). Als Christinnen und Christen setzen sie sich für Klimaschutz, Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ein. Dementsprechend sagte Vertreter Cornelius Sturm bei der Übergabe, man sehe es positiv, dass die päpstliche Enzyklika Laudato si‘ in der Pastoral ein Thema sei. Wichtig sei, alle Gruppen, die sich für Umweltschutz einsetzen, zusammenzubringen, heißt es in einer Mitteilung der Bischöflichen Pressestelle.

Die Forderungen der Gruppe an die Bistumsleitung, die auch an weitere deutsche Diözesen und Landeskirchen übergeben werden, stellte Raphael Röwekamp vor. Dabei ging es zum einen um die „prophetische Stimme“ der Kirche, um ihr öffentlich sichtbares Engagement. Hier können sich die "Christians for Future" eine aktive Beteiligung von Kirchenvertretern an FFF ebenso vorstellen wie eine Zusammenarbeit mit anderen Religionsgemeinschaften, öffentlichkeitswirksame Aktionen der Kirchen und Gespräche mit politischen Entscheidern.

 

Bistümer sollen klimaneutral werden

 

Zum anderen plädieren die "Christians für Future" für eine Umstellung des eigenen Handelns der Kirche. Beispielhaft fordern sie sie Klimaneutralität der Bistümer und Landeskirchen bis 2030 sowie eine klimaneutrale und an den Kriterien des Ökolandbaus orientierte Bewirtschaften kircheneigener land- und fortwirtschaftlicher Flächen, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch sollen bei Geldanlagen Investitionen in Öl, Kohle und Gas ausgeschlossen werden und sollen die Kirchen ausreichend Personal im Umwelt- und Klimabereich vorhalten.

Zum dritten machen sich die "Christians for Future" für einen Bewusstseinswandel innerhalb der Kirchen stark. Darunter fallen unter anderem Fortbildungen für Mitarbeitende und die verstärkte Verankerung der Schöpfungsverantwortung in der Liturgie.

 

"Christians for Future" zur Zusammenarbeit bereit

 

Weihbischof Lohmann zeigte sich für diese Forderungen aufgeschlossen. „Wir möchten als Kirche in Klima- und Umweltschutz Avantgarde sein, anstatt im letzten Waggon zu sitzen, wir sollen und wollen handeln“, betonte er. Es sei gut, dass sich "Christians for Future" dabei nicht als Gegenwind, sondern als Rückenwind erwiesen.

Auch Cornelius Sturm bekräftigte die Bereitschaft der Gruppe zur Zusammenarbeit. Fabian Teltrop, Umweltschutzmanager des Bistums Münster, stellte Beispiele für dessen schon vorhandenes Engagement vor, etwa das eingeführte Umweltmanagementsystem und die Bemühungen um nachhaltige Verwendung von Kirchenland.

Abschließend bat Aktivisten-Sprecher Sturm ausdrücklich, als erste konkrete Schritte den Gläubigen zu empfehlen, den Klimaschutz als Kriterium für ihre Entscheidung bei der Bundestagswahl anzusetzen, und zudem das Anliegen weiter in die Bistumsregionen zu tragen. Lohmann seinerseits dankte den "Christians for Future" für ihre Arbeit: „Machen Sie so weiter – wir und die ganze Gesellschaft brauchen das!“ Beide Seiten vereinbarten in naher Zukunft ein vertiefendes Gespräch.

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