Familie aus Ledde bei Tecklenburg bietet Job

Christkind per Ebay gesucht

Einmal das Christkind treffen – dieses unvergessliche Erlebnis möchte eine Familie aus Ledde an Heiligabend den Kindern ermöglichen. Dafür sucht die Mutter eine Darstellerin – per Kleinanzeige bei Ebay.

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„Hallo, welche junge Frau könnte sich vorstellen, für unsere Kinder (2 und 8) dieses Jahr an Heiligabend das Christkind zu spielen?“, lautet der Text des ungewöhnlichen Stellenangebots auf Ebay-Kleinanzeigen. Bereits im September hatte Maika Haimann-Krampe aus Ledde bei Tecklenburg die Anzeige online gestellt. 80 Besucher haben sich für den Weihnachts-Job bisher interessiert, aber gemeldet hat sich noch niemand: „Das Datum spielt sicher eine Rolle“, sagt die Landschaftsarchitektin mit einem Lachen, „aber ich dachte: Versuch es doch mal!“

Weihnachten habe für sie eine ganz besondere Bedeutung: „Mir ist es wichtig, meinen Kindern möglichst viele schöne Erinnerungen mitzugeben. Das Christkind gehört unbedingt dazu.“ Leider sei es immer schon weg, wenn sie mit ihrem Mann und den Kindern aus der Messe komme. Nur angegessene Plätzchen unter dem Tannenbaum und natürlich die Geschenke zeugten von seiner Anwesenheit.

 

Einmal eine Begegnung ermöglichen

 

Bisher konnte Maika Haimann-Krampe es ihrem achtjährigen Sohn immer noch plausibel machen, warum das Christkind schon fort sei: „Er steht jetzt natürlich an der Schwelle, dass er nicht mehr daran glaubt, aber ich habe das Gefühl, er möchte es noch so sehr. Daher möchte ich unseren Kindern einmal eine Begegnung mit dem Christkind ermöglichen.“

Die 36-Jährige ist in Ostdeutschland aufgewachsen: „Bei uns gab es weit und breit nur den Weihnachtsmann. Er ist mir aber viel zu kommerziell“, findet sie.

 

Schöne Rituale

 

Außerdem fehle komplett der biblische Bezug. „Es ist nicht nur eine tolle Kindheitserinnerung, die man sein Leben lang im Herzen trägt. Ich finde die Weihnachtsgeschichte mit den ganzen Eindrücken drumherum so bereichernd.“

Sie sei als kleines Mädchen ziemlich enttäuscht gewesen, als es in ihrer Familie kein richtiges Weihnachtsfest mehr gab: „Meine Eltern haben die ganzen Rituale nach und nach einschlafen lassen.“

 

Vertraute Gesichter fallen aus

 

Daher kam ihr die Idee mit dem Besuch durch das echte Christkind. Im Bekanntenkreis hat sie nicht herumgefragt: „Ich kann schlecht ein vertrautes Gesicht präsentieren, dann ist die Überraschung ja vorbei“, sagt die 36-Jährige, die sich ehrenamtlich in Tecklenburg in der Flüchtlingshilfe engagiert.

„Einige wenige Menschen sind dem Christkind ja schon begegnet. Vielleicht gehören wir auch bald dazu“, sagt Maika Haimann-Krampe mit einem Schmunzeln. Die Flügel hat sie schon besorgt, auch der Heiligenschein liegt parat.

Das „Christkind“ sollte außerdem zu einem kurzen Besprechungstreffen vorab bereit sein. Vielleicht gebe es Studierende, die erst am ersten Weihnachtstag nach Hause reisen: „Am 24. Dezember finden ja auch viele Christmas-Partys statt. Wer sich da vorher eine kleine Aufwandsentschädigung verdienen möchte, möge sich melden!“