Ein Anruf bei Christoph Moormann, Schulseelsorger in Ibbenbüren

Corona-Call (5): Wie geht’s denn, Herr Moormann?

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Corona-Zeit, schwere Zeit: die einen völlig isoliert, die anderen zum Nichtstun verdammt, die nächsten Leute im Dauerstress. Wie kommen sie alle mit dieser Situation klar? Was ist schwer, was macht die Sache leichter? Kirche-und-Leben.de ruft bei Menschen im Bistum Münster an und fragt: Wie geht’s denn? Heute: Christoph Moormann, Schulseelsorger in Ibbenbüren und Rheine.

Wie geht’s denn, Herr Moormann?

Ich bin ganz erleichtert und glücklich. Wir haben unseren Weihnachtsgottesdienst als Musical-Projekt „Gloria retten Weihnachten“ in der Kirche St. Mauritius gefeiert. Unterstützt hat uns dabei auch die evangelische Jugendkirche Emsdetten. Die Schüler der Janusz-Korczak-Förderschule Ibbenbüren haben mit dem Künstler Oliver Fietz und ihren Klassenlehrern schon Wochen vorher alles geprobt und Standbilder geübt. Auch die Tontechnik mit dem Playback lag in den Händen der Schüler. Ein unglaubliches Erfolgserlebnis für die Kinder: Wie sie da mitgegangen sind - natürlich jeder mit Abstand und so weiter. Aber diese Begeisterung, das hat uns allen gut getan. Jeder Schüler bekommt den Gottesdienst zusätzlich als Video auf einem USB-Stick von mir ausgehändigt als kleines Geschenk. Ich bin so froh, dass wir diesen Gottesdienst vor dem Lockdown noch geschafft haben.

Was ist gerade Ihre größte Herausforderung?

Christoph Moormann, Schulseelsorger in Ibbenbüren und Rheine.
Christoph Moormann, Schulseelsorger in Ibbenbüren und Rheine.

Die ist eher privater Natur. Meine Frau und ich müssen überlegen und planen, wie wir die kommende Situation gestalten: Wie betreuen wir unsere drei Kinder? Wir werden gemeinsam überlegen, auch mit den Kindern: Wer kann wie welche Aufgaben übernehmen?

Wie schaffen Sie es, durch diese Zeit zu kommen?

Wir werden planen und diskutieren: Was machen wir jetzt mit der Zeit? Wie können wir uns gegenseitig helfen? Was können wir tun, dass es jedem gut geht? Unser Jüngster bekommt vom Lockdown nicht so viel mit, er weiß gar nicht, dass jetzt Schluss ist.

Wie wird Weihnachten für Sie aussehen?

Das wissen wir tatsächlich noch nicht. Wir überlegen, die Großeltern auf Distanz zu besuchen. Oder, ob wir sie zu uns einladen und dann mit Maske zusammensitzen. Wir sprechen viel mit unseren Verwandten und wägen ab. Das ist noch ein offener Prozess.

Gibt es ein Sprichwort oder eine Lebensweisheit, das Ihnen selbst Mut macht und vielleicht auch anderen helfen könnte?

Da schwingt bei mir noch etwas die Botschaft aus dem Musical-Gottesdienst mit, was mir da bei der Umsetzung viel Kraft gegeben hat: Auf Gottes Führung zu vertrauen, dass es einen Weg gibt, auch wenn er noch nicht so sichtbar ist.

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