Der Osterbaum von St. Ludgerus in Münster-Albachten

Corona-Krise: Hoffnung hamstern statt Klopapier

Wie Weihnachten einen Weihnachtsbaum braucht, gibt es in St. Ludgerus Münster-Albachten erstmals einen Osterbaum. Daran können die Menschen ihre Anliegen und Hoffnungn in der Corona-Krise ausdrücken. Und viele machen rege Gebrauch davon.

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Dort hängt in den Zweigen ein aufmunternder Liedtext, hier ein Papierschäfchen mit Regenbogen und ein buntes, fröhliches Huhn, das eine Familie gemalt hat. Ein gelber Schriftzug jubiliert: „Der Herr ist auferstanden! Halleluja.“ Nicht weit davon ist ein Korb mit süßen Eiern platziert, und viele Gedichte sprechen den Besuchern des Gotteshauses Mut zu.

Es ist das erste Mal, dass in St. Ludgerus in Münster-Albachten am Ambo ein Osterbaum steht. Anne Bußmann ist selbst erstaunt darüber, wie viele Menschen dem Aufruf der Gemeinde gefolgt sind, einen Ostergruß nach ganz persönlichen Vorstellungen in die Zweige des Baumes zu hängen. Die Symbole zeigten, dass sowohl Kinder als auch Eltern und Senioren am Werk sind, freut sich die Pastoralreferentin.

 

Symbole für die Hoffnung

 

„Und es kommen immer neue Leute in die Kirche, sehen den Baum und nutzen eine der bereitstehenden Karten, um vor Ort selbst etwas zu schreiben.“ Seit Ostersonntag fülle sich der Baum täglich mit neuen Botschaften, mutmachenden Bildern und Gedichten.

Im Pastoralteam habe man lange darüber nachgedacht, wie die Menschen in der Corona-Krise ihre Gefühle, Anliegen und Hoffnungen ausdrücken könnten, berichtet Bußmann. „Wir laden Sie ein, unseren noch kahlen Baum vorne in der Kirche mit Ostergrüßen, einem bunten Osterei oder anderen österlichen Symbolen zum Leben zu erwecken und dazu beizutragen, dass wir Hoffnung hamstern und nicht nur Klopapier“, hatte es im Aufruf geheißen.

 

Ins Leben zurückzukommen, braucht Zeit

 

„Es ist uns auch darum gegangen, etwas Analoges, Konkretes und Persönliches anzubieten und nicht nur etwas im Internet“, sagt sie. Der Osterbaum sei ein Symbol für den Frühling.

„Seine Zweige sind noch weitgehend kahl. Die Natur braucht Zeit, ins Leben zu kommen.“ Genau das erlebten die Menschen auch in der Corona-Krise: „Auch wir tun uns gerade schwer damit, ins Leben zu kommen.“

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