Interview mit Stefanie Uphues, Referat Katechese im Generalvikariat Münster

Wie geht es mit Firmungen im Bistum Münster trotz Corona weiter?

Wegen der Corona-Einschränkungen für die Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen sind im Bistum Münster bereits viele Firmfeiern ausgefallen. Stefanie Uphues vom Generalvikariat sagt im Interview, wie es war und wie weitergehen kann.

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Durch die Corona-Einschränkungen für die Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen sind im Bistum Münster bereits viele Firmfeiern ausgefallen. An einigen Orten gibt es jetzt wieder die ersten Termine. In den meisten Pfarrgemeinden ist aber noch offen, wie und wann sie wieder stattfinden können. Im Gespräch mit "Kirche-und-Leben.de" erklärt Stefanie Uphues aus dem Referat Katechese im Bischöflichen Generalvikariat die Situation.

Wie sieht der derzeitige Stand bei den Firmungen im Bistum aus?

Nachdem zunächst viele Firmfeiern abgesagt werden mussten, haben nun die Planungen begonnen, ob und wie sie nachgeholt werden können, damit sie für alle Beteiligten ein würdiges und fröhliches Fest werden. Grundsätzlich gelten für Firmfeiern die aktuellen Gottesdienstregeln, etwa die Teilnehmer-Begrenzung. Damit ist eine Firmung mit oft mehr als 50 Jugendlichen und ihren Familien nicht möglich. An manchen Orten hat deshalb der Ortspfarrer die Firm-Beauftragung des Bischofs erhalten und kann in mehreren Gottesdiensten mit kleineren Gruppen die Firmung spenden. Andernorts sind Freiluftgottesdienste geplant. Es wird aber auch über Verschiebungen nachgedacht, weil große Teile der Vorbereitung noch nicht stattfinden konnten.

Kann Firmvorbereitung unter diesen Voraussetzungen gelingen?

Die Firmvorbereitung bietet die große Chance für Jugendliche wie auch für Katecheten, miteinander ins Gespräch zu kommen, über Fragen des Glaubens wie auch ganz grundsätzlich über Fragen des alltäglichen Lebens. Für solche oft wesentlichen Dinge ist ein persönlicher Kontakt sicherlich der beste Weg. Andererseits erlebe ich derzeit große Kreativität und Experimentierfreudigkeit, um über virtuelle Wege den Kontakt zu halten. Für Jugendliche, die ohnehin ihre Freunde online treffen und auch Persönliches virtuell teilen, ist ein digitaler Vorbereitungsweg vielleicht sogar weniger oberflächlich, als das so manchem Katecheten erscheint. Aber wir stoßen da auch an Grenzen – eben weil der Umgang so unterschiedlich ist. Für Katecheten ist es manchmal eine echte Herausforderung, ein Medium zu finden, das sowohl für sie wie auch für die Zielgruppe geeignet ist. Es erfordert viel Zeit, sich mit digitalen Formen auseinanderzusetzen, und den Mut, einfach mal etwas auszuprobieren.

Welche Ansätze werden die Corona-Krise überleben?

Aus einer Krise geht man bekanntlich verwandelt wieder raus. Für die Firmpastoral kann das bedeuten, dass wir viel stärker, auch jenseits von äußeren Beschränkungen, digitale Möglichkeiten einbeziehen sollten. Das heißt nicht, dass plötzlich alles über Snapchat, Tik-Tok oder Youtube ablaufen muss. Aber viele Methoden aus der analogen Welt funktionieren auch digital. Ich glaube, da stehen wir erst am Anfang. Wichtig scheint mir, solche „Methoden“ sehr einfach zu halten. Es soll nicht sein, dass man als Katechet erst viele Stunden damit verbringen muss, ein Tool zu verstehen. Unterstützung für solche Formen können die Jugendlichen selbst bieten, indem sie gefragt werden, was sie beitragen können und wollen. Schon das kann Firmvorbereitung sein: Gemeinsam mit den Firmlingen überlegen, wie die Vorbereitung auch virtuell aussehen kann, damit sie als Zielgruppe Lust dazu haben und sich eingeladen fühlen. Auch das Referat Katechese plant dafür einen Ausbau seines Angebots im Internet: www.firmung-muenster.de

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