Mitwirkende aus dem Bistum Münster und Programm-Highlights

Das bietet der Evangelische Kirchentag in Dortmund

Aus dem Bistum Münster ist es nicht weit. Neben Teilnehmern aus beiden großen Kirchen machen sich auch einige katholische Mitwirkende aus der Region zum Evangelischen Kirchentag nach Dortmund auf. Ein Überblick.

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Kirchentag in Westfalen: 13 Monate nach dem Katholikentag in Münster kommen vom 19. bis 23. Juni die Protestanten zum Evangelischen Kirchentag in Dortmund zusammen. Aus dem Bistum Münster – von der Bistumsgrenze, der Lippe in Lünen, ist Dortmund kaum 15 Kilometer entfernt – werden nicht nur Teilnehmer, sondern auch Mitwirkende erwartet.

Der prominenteste münstersche Katholik ist Bischof Felix Genn. Er hält am Freitag, 21. Juni, um 9.30 Uhr in der Kreuzkirche in der Liebigstraße eine Bibelarbeit zum Auftrag Gottes an Abraham, seinen Sohn zu opfern (Genesis 22).

Der höchstrangige katholische Laie aus Münster beim Kirchentag ist Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Auch er bietet eine Bibelarbeit an – am Samstag um 9.30 Uhr in Halle 1 der Westfalenhallen über die Sünderin, die Jesus mit ihren Tränen die Füße wäscht (Lukasevangelium 7,36-50).

 

Schon Ökumenischen Kirchentag im Blick

 

Am selben Tag um 11 Uhr diskutiert Sternberg über Bildungsgerechtigkeit im Konzerthaus Dortmund, auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) ist dort dabei. Die Katholikin stammt aus Tecklenburg-Brochterbeck. Am Abend um 20 Uhr begibt Sternberg sich im Reinoldinium auf den Weg zum Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) 2021 in Frankfurt. Der ZdK-Präsident steht für die katholische Seite zugleich an der Spitze des ÖKT.

Der frühere münstersche Weih- und jetzige Essener Bischof Franz-Josef Overbeck debattiert am Donnerstag um 15 Uhr in der Dortmunder Kreuzkirche über die Verantwortung der Kirchen für Europa. Overbeck vertritt die Deutsche Bischofskonferenz in der katholischen EU-Bischofskommission COMECE.

 

Nur ein katholischer Bischof bei einer Diskussion

 

Er ist der einzige katholische Bischof, der auf einem Podium des Evangelischen Kirchentags diskutiert. Seine Amtsbrüder Genn, Georg Bätzing (Limburg) und auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München), halten Bibelarbeiten; Erzbischof Hans-Josef Becker (Paderborn) spricht am Mittwoch Worte zur Begrüßung – Dortmund liegt in Beckers Erzbistum.

Ebenfalls aus Münster reist der Leiter des Instituts für Theologische Zoologie, Reiner Hagencord, an. Er wirkt am Samstag um 11 Uhr in Halle 3 der Westfalenhallen mit, wenn es um wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln geht. Mit Hagencord diskutieren unter anderem der Parteichef der Grünen, Robert Habeck, und der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied.

 

Professoren der Uni Münster

 

Kirchenhistoriker Hubert Wolf von der Universität Münster erläutert am Donnerstag ab 15 Uhr im „Zentrum Bibel“ katholische Dogmen. Über den Koran spricht bei derselben Veranstaltung der münstersche Islam-Theologe Mouhanad Khorchide. Er gestaltet am Donnerstag ab 9.30 Uhr auch eine Bibelarbeit (Hiob 2,7-13).

Bei einem meditativen „Politischen Nachtgebet“ am Samstag um 21 Uhr in der Kirche am Markt in Dortmund-Hombruch wirkt Martje Salje mit, Türmerin von St. Lamberti Münster. Die aus der Bischofsstadt stammende Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) diskutiert am Freitag um 15 Uhr in Halle 3 der Westfalenhallen über Energie- und Klimapolitik.

 

Wenige Prominente aus dem Oldenburger Land

 

Einen Workshop „Steine, Glas und Beton erzählen – Familien entdecken die Kirche“ leitet Heinz-Willi Kehren aus Münster vom Bundesverband Kirchenpädagogik am Freitag um 11 Uhr in der Melanchthon-Kirche in der östlichen Innenstadt.

Kaum prominent vertreten ist das Oldenburger Land. Der frühere evangelische Bischof Jan Janssen moderiert am Samstag ab 19.30 Uhr in Halle 1 der Westfalenhallen das Fest „70 Jahre Kirchentag“. Der amtierende Oldenburger Bischof Thomas Adomeit taucht als Kirchentags-Mitwirkender nicht auf.

Stadion des BVBAus dem Fußball-Tempel wird ein richtiger Tempel: Der Kirchentag feiert Abschlussgottesdienst am 23. Juni im Stadion des BVB | Foto: Roland Gorecki (Dortmund-Agentur).

 

Vier Auftritte der „Effata-Band“

 

Musik aus Münster ist dagegen gleich viermal mit der „Effata-Band“ zu erleben. Die Musiker der Jugendkirche geben am Donnerstag ab 15.30 Uhr ein Konzert in der Markuskirche und um 20.30 Uhr im Gemeindehaus von St. Marien. Am Freitag um 13.30 Uhr bieten sie ein offenes Singen auf der Bühne am Friedensplatz in der City an. Am Samstag um 19 Uhr schließlich gestalten sie einen ökumenischen Frauengottesdienst in der Melanchthon-Kirche.

Zudem präsentieren sich Initiativen aus dem Bistum Münster beim „Markt der Möglichkeiten“. Diese Ansammlung von Ständen heißt bei Katholikentagen „Kirchenmeile“. Vertreten sind – neben katholischen Bundesverbänden wie Kolping und Co. – die „Ahauser Christinnen und Christen gegen Atomenergie“, der Aktionskreis Pater Beda aus Hörstel-Bevergern, die entwicklungspolitische „Christliche Initiative Romero“ aus Münster und das Museum „Relígio“ aus Telgte. Sein Angebot wurde dem Bereich „Interreligiöser Dialog“ zugeordnet.

 

Prominente und Politiker

 

Darüber hinaus können Dortmund-Besucher bewährte Katholikentags- und Kirchentags-Gäste erleben. Die Liste reicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über Kanzlerin Angela Merkel (CDU), diverse Bundesminister, den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU), die frühere hannoversche Bischöfin Margot Käßmann und den Protestanten, Arzt und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen bis zum Benediktinerpater Anselm Grün.

Und wer mit Lokalkolorit lachen will: Der Dortmunder Torsten Sträter, Kabarettist mit markanter Wollmütze, tritt am Donnerstag um 19.30 Uhr in Halle 3 der Westfalenhallen auf.

So können Sie beim Kirchentag dabei sein
Es gibt Dauer- und Tageskarten für den Kirchentag in Dortmund. Die Dauerkarte kostet 108 Euro. Eine Familienkarte für Eltern oder Großeltern mit Kindern oder Enkeln bis 25 Jahre wird für 168 Euro angeboten. Jedes Familienmitglied erhält eine eigene Karte. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt.

Ermäßigte Dauerkarten zum Beispiel für Senioren, Studierende (außerhalb von Nordrhein-Westfalen) und Menschen mit Behinderung kosten 62 Euro. Für Empfänger von Grundsicherung oder Arbeitslosengeld II und für Asylbewerber gibt es eine Förderkarte für 26 Euro. Studierende aus NRW zahlen für ihre Dauerkarte 29 Euro; sie nutzen ihr Semesterticket als Nahverkehrs-Fahrkarte.

Tageskarten kosten jeweils 35 Euro, ermäßigt 19 Euro. Zudem gibt es eine Abendkarte für Veranstaltungen ab 16 Uhr für 16 Euro.

Alle Kirchentag-Tickets enthalten eine Nahverkehrs-Fahrkarte für den Verbund Rhein-Ruhr (VRR) und den Westfalen-Tarif, also auch das Münsterland.

Während des Kirchentags können Besucher Tickets an vier großen Informationsständen erhalten. Einer steht direkt am Dortmunder Hauptbahnhof, ein zweiter auf dem Friedensplatz, zwei weitere im Bereich der Westfalenhallen.

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