Ausbildung in der katholische Journalistenschule in München

Das „ifp“: Wo „Kirche+Leben“-Redakteure gelernt haben

Wie wird man eigentlich Redakteur bei „Kirche+Leben“? Der Großteil unseres Teams hat seine Ausbildung im Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) genossen. Mit nachhaltiger Wirkung, wie sieben Mitarbeiter erzählen.

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Wie wird man eigentlich Redakteur bei „Kirche+Leben“? Der Großteil unseres Teams hat seine Ausbildung im Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) genossen. Mit nachhaltiger Wirkung, wie sieben Mitarbeiter erzählen.

 

Michael Bönte, Reporter.Michael Bönte, Reporter.

Michael Bönte: Ganz ehrlich? Die Ausbildung im ifp war zunächst ein Notlösung. Denn die Wartezeit auf andere Volontariate waren mir nach meinem Studium einfach zu lang. Dann wurde aus der Not aber eine Tugend. Bei meiner redaktionellen Ausbildung hat mich begeistert, dass die meisten Themen, die auf meinem Tisch landeten, mit dem konkreten Leben von Menschen zu tun hatten. Die christliche Tendenz, die von meiner Berichterstattung gefordert wurde, war kein Ballast, sondern Rückenwind: Es ging um Menschlichkeit. Das journalistische Handwerkszeug, das ich in den begleitenden Kursen vermittelt bekam, überzeugte mich in seiner Vielfalt. Das konnte ich während meiner Praktika bei einer Tageszeitung, beim Lokalfernsehen und in einer Internet-Redaktion vertiefen. Das Erlernen der Produktion für unterschiedliche Medien hat mir viele Möglichkeiten in der Arbeit für das Internet geöffnet. Dort sind heute alle Formen der journalistischen Darstellung gefragt.

 

Christof Haverkamp, Chefredakteur.Christof Haverkamp, Chefredakteur.

Christof Haverkamp: Meine Ausbildung als Volontär beim ifp ist mehr als 30 Jahre her, sie geschah vor dem Studium. Vieles ist im Gedächtnis geblieben. Es war eine grundsolide Ausbildung: Nachrichten und Reportagen schreiben, Interviews führen, Seitenlayout und vieles mehr. Viel Spaß hatten wir auch noch. Mit anderen Mit-Volontären aus dem Jahrgang habe ich nach wie vor Kontakt. Namhafte Referenten haben uns das Handwerkszeug vermittelt. Zum Beispiel, wie man packende Überschriften macht. Das habe ich von Hans-Josef Joest gelernt. Dass ich ihm später als Chefredakteur von „Kirche+Leben“ nachfolgen würde, davon hätte ich nicht mal geträumt. Und dass ich beim ifp in München selbst mal Volontären Interview-Kurse geben würde, ebensowenig.

 

Marie-Theres Himstedt, Redakteurin.Marie-Theres Himstedt, Redakteurin.

Marie-Theres Himstedt: Was hat mir die Ausbildung beim ifp gebracht? Zuerst mal ganz platt gesagt: Ein gutes Auskommen während des Studiums! Als Abiturientin war ich in meinem Ausbildungsjahrgang mit 22 Jahren das Nesthäkchen und hatte so gut wie null Ahnung vom Journalismus. Meine Reportage über Obdachlose in London muss trotzdem gut gewesen sein, sonst hätte ich es von 400 Bewerbern wohl nicht geschafft. Die Kurse beim ifp haben mich dann soweit qualifiziert, dass ich nach dem Volo während meines Studiums problemlos für die Deutsche Presseagentur oder die Neue Osnabrücker Zeitung arbeiten konnte. Insbesondere der TV-Kurs beim ifp hatte mich angefixt. Schon bald war ich selbst mit der Kamera als Videoreporterin in Osnabrück unterwegs. Da musste ich schon aufpassen, dass das Studium nicht zur Nebensache wurde. Das ifp bildet übrigens nicht nur aus, sondern auch fort: Eine super Sache, wenn man sich frischen Input holen möchte, egal ob im Bereich TV, Digitales oder Hörfunk.

 

Jens Joest, Redakteur.Jens Joest, Redakteur.

Jens Joest: Im ifp bin ich als Student gefördert worden, mein Volontariat habe ich später bei einer Tageszeitung gemacht. Die Seminare waren multimedial und praxisnah: Ohne das ifp hätte ich zum Beispiel wohl niemals das Medium Radio ausprobiert. In den Seminarblöcken konnte man Fragen stellen und Stilformen trainieren, für die im Redaktionsalltag oft zu wenig Zeit ist. Praktika haben mir Einblicke eröffnet bei einer Nachrichtenagentur und beim NDR-Hörfunk in Hamburg. Außerdem bilden die ifp-Absolventen ein weitverzweigtes Netzwerk in vielen renommierten Medien innerhalb und außerhalb der Kirche. Das ist toll, wenn man mal einen Ansprechpartner oder einen Tipp braucht.

 

Markus Nolte, Stellvertretender Chefredakteur.Markus Nolte, Stellvertretender Chefredakteur.

Markus Nolte: Zwar ist meine Ausbildung beim ifp schon eine ganze Zeit her, aber am Grundprinzip hat sich nichts geändert, denn die Mischung machts: Learning-by-doing in der heimischen Redaktion und begleitet von erfahrenen Kollegen, Vertiefung durch Blockseminare mit Journalistenprofis aus ganz Deutschland, Blick über den Tellerrand durch Praktika in anderen Medien. Bei mir waren das Radio bei 1LIVE und Fernsehen in der Aktuellen Stunde des WDR. Das lieferte alles in allem fundiert das Handwerkszeug für professionelles journalistisches Arbeiten. Und der Kontakt zu Kollegen aus meinem Jahrgang, die zum Großteil in ganz weltlichen Redaktionen von Tageszeitungen bis zu prominenten Fernsehmagazinen arbeiten, hält den Horizont schön weit.

 

Norbert Ortmanns, Redakteur.Norbert Ortmanns, Redakteur.

Norbert Ortmanns: Die Ausbildung beim ifp hat mir den Blick auf die Welt geöffnet und mich mit den unterschiedlichsten journalistischen Stilformen vertraut gemacht. Vor allem die überregionalen Seminare mit Kollegen aller Couleur und aus den verschiedensten Medien haben mich gut auf meine spätere Tätigkeit bei Tages- und Wochenzeitung vorbereitet. Die Kurse waren bei vielen Reisen in die Weltkirche genauso hilfreich wie bei der Recherche in der Region. So konnte ich auf professionellem Hintergrund nicht nur über Papst-Reisen oder die kirchliche Sozialarbeit überall auf der Welt schreiben, sondern fühle mich genauso wohl bei den Menschen vor Ort, der Caritas-Pressekonferenz oder der Beschreibung des Alltags in einer katholischen Kindertageseinrichtung. Auch bei Kommentaren und Buchtipps kann ich bis heute auf die grundgelegten journalistischen Maßstäbe aus der Ausbildungszeit im ifp zurückgreifen.

 

Annette Saal, Stellvertretende Chefredakteurin.Annette Saal, Stellvertretende Chefredakteurin.

Annette Saal: Als ich 1981 mit dem Volontariat begann, gab es in unserem Jahrgang gleich zwei Gruppen angehender Journalisten. Als sehr bereichernd habe ich den Austausch mit den anderen Volontären empfunden. Für zwei Wochen kam man jeweils heraus aus dem Redaktions-Alltag und konnte üben, von den Hinweisen erfahrener Kolleginnen und Kollegen profitieren, über den Tellerrand schauen. Die Lehrgangs-Wochen waren recht anstrengend – aber so muss es auch sein, wenn man lernen will, wie man gut schreibt, recherchiert und fotografiert. Die Referenten kamen durchaus nicht alle von kirchlichen Medien, sondern auch von säkularen. Das sorgte für einen weiten Blick und gute Diskussionen. Klasse war es, wenn man das Gelernte dann gleich in der Redaktion umsetzen konnte.

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