Forderung: Trierer Bischof Stephan Ackermann soll gehen

Demo in Trier: Missbrauchs-Betroffene fordern Bischofs-Rücktritte

  • Der Verein "Missbrauchsopfer und Betroffene im Bistum Trier" (Missbit) hat vor dem Trierer Dom demonstriert.
  • Missbit forderte den Rücktritt des Trierer Bischofs Stephan Ackermann, der auch Missbrauchsbeauftragter der Bischofskonferenz ist.
  • Missbrauch in der Kirche müsse extern aufgearbeitet werden.

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Der Verein "Missbrauchsopfer und Betroffene im Bistum Trier" (Missbit) hat vor dem Trierer Dom demonstriert. Missbit kritisierte den Umgang mit Betroffenen sexualisierter Gewalt, die Aufarbeitung der Kirche und forderte den Rücktritt des Trierer Bischofs Stephan Ackermann, der auch Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Vor dem Dom-Eingang sperrte der Verein mit Flatterband und Warndreiecken einen Bereich ab und wies ihn als "Vertuscherzone" aus. Rund ein Dutzend Mitglieder des Vereins skandierten unter anderem "Tritt zurück, Ackermann - damit es weitergehen kann" und "Wer auf Bischöfe vertraut - der hat auf Sand gebaut".

"Von der Aufklärung hier im Bistum erhoffen wir uns nichts mehr"

Mit 39 Mitgliedern ist Missbit eigenen Angaben zufolge eine der größten Betroffeneninitiativen in Deutschland. Mitglieder sind Betroffene sexualisierter Gewalt in der Kirche, Partner von Betroffenen und Unterstützer.

"Aufarbeitung von Missbrauch durch Kirchenpersonal muss außerhalb der Kirche passieren", sagte Missbit-Sprecher Hermann Schell. "Von der Aufklärung hier im Bistum erhoffen wir uns nichts mehr."

Ruf nach Gutachten

Zu den Forderungen des Vereins zählt, dass Bischöfe bei Fehlern im Umgang mit Missbrauch zurücktreten müssen. Auch solle der nach dem früheren Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) benannte Platz in Trier umbenannt werden. Außerdem fordert Missbit ein von externer Stelle durchgeführtes Gutachten zu Missbrauch im Bistum und "uneingeschränkte Akteneinsicht für Betroffene".

Das Bistum Trier hatte im Sommer die institutionelle Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gestartet und eine unabhängige Kommission eingerichtet. Deren Sprecher Gerhard Robbers kündigte eine Studie zu Missbrauchsfällen im Bistum an.

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