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Wohlfahrtsverbände versuchen, Sozialkürzungen im NRW-Haushalt abzuwenden. Die Caritas sagt, was passiert, falls das nicht gelingt.
Geplante Sozialkürzungen im nordrhein-westfälischen Landeshaushalt werden „dazu führen, dass Stellen abgebaut, Einrichtungen geschlossen und Angebote gestrichen werden“. Das hat Münsters Diözesan-Caritasdirektor Dominique Hopfenzitz bei der Groß-Demonstration gegen die Kürzungspläne am Mittwoch in Düsseldorf betont. Die Kürzungen des Landes gingen für die Caritas und andere Wohlfahrtsverbände „an die Substanz, auch, weil Einsparungen in den vergangenen Jahren bereits Spuren hinterlassen haben“, sagte Hopfenzitz nach Caritas-Angaben.
Die Politik handle kurzsichtig, kritisierte er, es würden „hohe Kosten entstehen, um die Auswirkungen der Einsparungen aufzufangen“. Wer etwa Familienberatung einschränke, werde langfristige Hilfen für Kinder und Jugendliche bezahlen müssen. Ähnliches gelte unter anderem für die Integration von Geflüchteten oder die Beratung von Schuldnern.
NRW-Haushalt: 83 Millionen Euro stehen auf der Kippe
Die NRW-Wohlfahrtsverbände hatten zur Demonstration aufgerufen, da die schwarz-grüne Landesregierung 2025 im Sozialen 83 Millionen Euro einsparen will. Betroffen sind unter anderem Familienhilfe, Flüchtlingshilfe, Schuldner- und Suchtberatung.
32.000 Demonstrierende waren nach Veranstalterangaben nach Düsseldorf gekommen. Sie protestierten laut Caritas auch gegen schwindende Landesgelder in Feldern wie dem Kita- und Ganztagsschulbereich. Die große Teilnehmendenzahl zeige, „wie brisant die Situation für viele Angebote und Hilfen ist“, so Caritasdirektor Hopfenzitz.