Weniger Protestanten in der Union, weniger religiöse Vielfalt

Der Brexit macht die EU katholischer

Wenn Großbritannien um Mitternacht als erster Staat überhaupt der EU den Rücken kehrt, verändert das die religiösen Verhältnisse. Viele Millionen Christen – vor allem Anglikaner und Protestanten – verlassen die Union.

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Wenn Großbritannien um Mitternacht am 1. Februar als erster Staat überhaupt der EU den Rücken kehrt, verändert das die religiösen Verhältnisse. Viele Millionen Christen – vor allem Anglikaner und Protestanten – verlassen die Union.

Die EU-Länder, in denen überwiegend protestantische Christen leben, werden weniger: Dänemark, Schweden, Finnland, Estland und Lettland. Im Umkehrschluss könnte man sagen, die EU werde katholischer. Bereits jetzt stellen Katholiken mehr als die Hälfte der EU-Bevölkerung.

Bischöfe: Briten sollen bei uns Gaststatus erhalten

In der katholischen EU-Bischofskommission COMECE sollen die Briten Gaststatus erhalten. „Ich wünsche mir, dass der Brexit so vollzogen wird, dass man keine neuen Feindschaften aufbaut, sondern das Gemeinsame, Europäische hervorhebt“, sagt COMECE-Präsident Kardinal Jean-Claude Hollerich. Was die EU gemeinsam mit Großbritannien machen könne, solle auch gemeinsam gemacht werden.

Mit dem Brexit schwindet auch ein Teil der religiösen Vielfalt der EU, denn Großbritannien vereint viele Weltanschauungen. Neben etwa 300.000 Juden und 2,7 Millionen Muslimen leben dort laut einer Erhebung der Statistikbehörde Eurostat von 2012 mehr als 800.000 Hindus, 420.000 Sikhs und bis zu vier Millionen Buddhisten.

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