Buchvorstellung mit Generalvikar Klaus Winterkamp im Kachelzimmer

Der Dom in Münster – inspirierend für die Persönlichkeit

Lebensfragen sollten an inspirierenden Orten im Münsterland überlegt werden - darum geht es im Buch Das Spaziercoaching-Prinzip. Im Kachelzimmer am Dom in Münster wurde es von Generalvikar Klaus Winterkamp vorgestellt.

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Schon als Dom-Messdiener hat Klaus Winterkamp rund um den Paulusdom in Münster Geld mit Führungen verdient – jetzt durfte der heutige Generalvikar rund 30 Gästen einer Buchvorstellung das sogenannte Kachelzimmer neben dem Dom-Kreuzgang erklären. „Persönlichkeitsentwicklung an inspirierenden Orten des Münsterlandes“ lautet der Untertitel des im Kachelzimmer vorgestellten Buches mit dem Titel „Das Spaziercoaching-Prinzip“, für das Winterkamp ein Geleitwort verfasst hat.

Das Kachelzimmer am Dom ist für Ralf Heinisch einer der inspirierenden Orte des Münsterlandes. Heinisch ist Organisationsberater, Trainer und Coach und hat mit dem Münsterland-Experten Andreas Klute das Buch geschrieben. Wie können inspirierende Orte Probleme lösen helfen, zur Stärkung der Persönlichkeit und zur Selbsterkenntnis beitragen? Darum geht es laut Heinisch in diesem Werk. „Das Buch ist ein Ratgeber“, erklärte er den Gästen. Aber: „Wir geben keine goldenen Tipps und sagen nicht, wie man etwas tun soll.“

 

Der Paulusdom von Münster als inspirierender Ort

 

In dem Buch geht es darum, dass bestimmte Orte anregend sind, um existenzielle Fragen zu beantworten oder kreativ zu werden – zum Beispiel eignet sich der Wald. Wer überlegt, ob er den Job wechseln oder heiraten soll, der könne gut bei einem Waldspaziergang darüber nachdenken, ist Heinisch überzeugt.

„So ein Ort ist die Kirche, so ein Ort ist der Dom“, meinte der Coach bei der Buchvorstellung im historischen Kachelzimmer. Heinisch äußerte dabei mehrfach sein Bedauern, dass sein Co-Autor Andreas Klute krankheitsbedingt nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte.

 

1943 nur noch in Schutt und Asche

 

Generalvikar Winterkamp sagte bei der Vorstellung des Raumes, es sei eigentlich ein Fliesenzimmer, weil an den Wänden nicht Kacheln, sondern Fliesen hingen. Der historische Gartensaal sei entstanden um 1750 zur Zeit des Domdechanten und Generalvikars Franz Egon von Fürstenberg. 1943, während des Zweiten Weltkriegs, wurde der Ort „in Schutt und Asche“ gelegt, so Winterkamp. Tausende Scherben blieben übrig.

In mühevoller Kleinarbeit wurde der historische Gartensaal Jahrzehnte später rekonstruiert. Der Maler Gianamleto Feraboli aus dem italienischen Cremona ergänzte die blauen Majolika-Platten an den Fehlstellen. „Was glänzt, ist alt“, sagte der Generalvikar über die Fliesen. 1984 konnte der Raum wiedereröffnet werden.

 

Das Kachelzimmer und die Entwicklung der Persönlichkeit

 

Dargestellt sind die Jahreszeiten Winter, Frühling, Sommer und Herbst - und auf der Gartenseite die Elemente, Erde, Wasser, Feuer und Wind. Diese Motive des Kachelzimmers, so sagte Coach Heinisch dazu, könnten zur Entwicklung der Persönlichkeit anregen. Zum Beispiel durch die Frage: Was bin ich – feurig, luftig, erdig, flüssig (also flexibel)? Auch die Bibel hat nach seinen Worten viel zur Persönlichkeitsentwicklung zu sagen.

Als weiteren inspirierenden Ort stellte Barbara Klute, die Mutter des Co-Autoren, Annette von Droste Hülshoffs Wohnort Rüschhaus vor. Die Dichterin habe vor rund 200 Jahren „ihr eigenes Spazier-Coaching“ gemacht, sagte Klute.

Ralf Heinisch/Andreas Klute, Das Spaziercoaching-Prinzip – Persönlichkeitsentwicklung an inspirierenden Orten des Müsterlandes, 197 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Tredition-Verlag Hamburg, Hardcover 34,99 Euro, Paperback 29,99 Euro.

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