Aus Kriegswaffen gefertigt

Dessauer Friedensglocke für Ausstellung in Münster angekommen

Die Friedens- und Freiheitsglocke von Dessau ist Teil der Ausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“. An dieser Kooperation ist auch das Bistum Münster beteiligt. Seit Donnerstag steht die Glocke vor dem LWL-Museum in Münster.

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Vier Tonnen ist die Dessauer Friedensglocke schwer. Am Donnerstagmorgen wurde das stattliche und symbolträchtige Stück vor dem LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz in Münster aufgestellt. Ein Kran hob die Glocke vom Lkw-Anhänger. Sie steht nun bis zum 2. September auf den Platz vor dem Haupteingang des Museums.

Das mächtige Stück ist Teil der Ausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“, einer Kooperation von fünf Partnern in unterschiedlichen Museen. Die Idee für die ungewöhnliche Ausleihe kam vom Bistum Münster, einem der Kooperationspartner. Die Ausstellungen starten am 28. April.

 

Eingeschmolzene Waffen

 

Die Dessauer Friedensglocke besteht aus hunderten eingeschmolzenen Waffen – Sturm- und Maschinengewehren, Panzerbüchsen und Pistolen. Sie stammen aus den Beständen der Nationalen Volksarmee der ehemaligen DDR und wurden 1990 von einem Panzer überrollt und unschädlich gemacht.

Friedensglocke aus Dessau
„Ich läute für Frieden und Freiheit + Ohne Freiheit kein Frieden + Ohne Frieden keine Freiheit + Keine Gewalt.“ steht auf der Glocke aus Dessau. | Foto: Michael Bönte

2002 wurde die Glocke durch eine Spendensammlung des Kuratoriums „Friedensglocke Dessau“ nach Entwürfen des Glockengießmeisters Rudolf Perner gefertigt. Seitdem hängt sie als Zeichen des Friedens und der Freiheit auf dem Platz der Deutschen Einheit in der Innenstadt von Dessau. Auch die Glocken-Inschrift weist auf die zentrale Bedeutung hin: „Ich läute für Frieden und Freiheit + Ohne Freiheit kein Frieden + Ohne Frieden keine Freiheit + Keine Gewalt“.

 

Kunst im öffentlichen Raum kommt gut an

 

Für den Projektleiter der Bistums-Ausstellung, Thomas Flammer, ist die Glocke ein sichtbares und nach außen wirkendes Symbol der Kooperation zwischen dem LWL-Museum und dem Bistum Münster. LWL-Museums-Direktor Hermann Arnhold sagte: „Mit der Kunst auf die Vorplätze des Museums zu gehen, kommt bei den meisten Besucherinnen und Besuchern gut an.“

400 Jahre nach dem Ausbruch des Dreißigjährigen-Krieges gedenken verschiedene Museen in Münster in fünf Ausstellungen dem Abschluss des Westfälischen Friedens (1648) und dem Friedensschluss nach dem Ersten Weltkrieg von Versailles (1918). Auch der Katholikentag vom 9. bis 13. Mai steht unter dem Leitwort „Suche Frieden“.

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