Welttag des Migranten und Flüchtlings am 29. September

Deutsch-französischer Kirchen-Appell für minderjährige Migranten

Die katholischen Bischöfe Deutschlands und Frankreichs rufen zum stärkeren Einsatz für minderjährige Einwanderer auf. „Jeder von uns muss sich fragen, wie er dazu beitragen kann, dass die Wunden minderjähriger Migranten heilen und sie in unseren Ländern eine neue Heimat finden“. 

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Die katholischen Bischöfe Deutschlands und Frankreichs rufen zum stärkeren Einsatz für minderjährige Einwanderer auf. „Jeder von uns muss sich fragen, wie er dazu beitragen kann, dass die Wunden minderjähriger Migranten heilen und sie in unseren Ländern eine neue Heimat finden“, heißt es in einer am Mittwoch von der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn verbreiteten gemeinsamen Stellungnahme.

Von den weltweit mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht im Jahr 2015 seien mehr als die Hälfte Minderjährige gewesen, betonen die für Migrationsfragen zuständigen Bischöfe, Erzbischof Stefan Heße und Bischof Georges Colomb: „Angesichts dieses traurigen Höchststands ist es mehr denn je das Gebot der Stunde, den Fluchtursachen entschieden entgegenzutreten.“

Hilfsangebote der Kirchen ausweiten

Heße und Colomb regen angesichts der Größe der Herausforderung an, bereits bestehende Hilfsangebote der Kirchen auszuweiten und weiterzuentwickeln. „Im Mittelpunkt muss dabei stets der Grundsatz stehen, dass jedes Kind darin bestärkt wird, seine eigenen Fähigkeiten zu entfalten“, fordern sie zum Welttag des Migranten und Flüchtlings 2017 am Sonntag.

Die Bischöfe erinnern zugleich daran, dass die Verantwortung der zuständigen staatlichen Stellen nicht aus dem Blick geraten dürfe. Die politischen Verantwortungsträger in Deutschland und Frankreich hätten die Pflicht, rechtliche und administrative Voraussetzungen zu garantieren, damit minderjährige Migranten ein menschenwürdiges Leben führen könnten. „Das Recht auf Kindheit ist unter allen Umständen zu respektieren“, erklärten die Bischöfe. Um die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen zu können, bräuchten minderjährige Migranten zudem spezielle Therapie- und Bildungsangebote.

Steigende Zahl von Asylanträgen

In Europa sorge die außerordentlich hohe Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge für immense Herausforderungen, so die Bischöfe weiter. Während 2014 in der EU 23.000 unbegleitete Minderjährige einen Asylantrag gestellt hätten, seien es 2015 fast 100.000 gewesen, 2016 nach ersten Schätzungen noch mehr. Darüber hinaus könne die tatsächliche Zahl noch höher liegen, vermuten die Bischöfe, da viele Kinder und Jugendliche keinen Asylantrag stellen würden.

Die katholische Kirche begeht seit 1914 den Welttag des Migranten und Flüchtlings – weltweit im Januar, in Deutschland allerdings erst im Rahmen der Interkulturellen Woche, in diesem Jahr am 29. September.

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