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Die katholischen Bischöfe in Deutschland beraten ab heute in Berlin über weitere Schritte zur Vorbereitung der Debatte rund um innerkirchliche Reformen. Der „synodale Weg“ soll am ersten Advent beginnen.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland beraten in den kommenden Tagen über weitere Schritte zur Vorbereitung der Debatte rund um innerkirchliche Reformen. Dazu kommen die Bischöfe aller 27 deutschen Bistümer und Erzbistümer am heutigen Montag in Berlin zusammen. Erwartet werden Beschlüsse, um Einzelheiten für den „verbindlichen synodalen Weg“ festzulegen, den die Deutsche Bischofskonferenz angestoßen hat.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hatte am Donnerstag vor rund 6.000 Gläubigen in der Hauptstadt gesagt, es sei gut, dass die Bischöfe in einer Stadt zusammenkommen, die für den Mut zu neuen Anfängen und Aufbrüchen stehe.
Darum geht es beim „synodalen Weg“
Nach intensivem Ringen hatten die 66 Bischöfe und Weihbischöfe im März bei ihrer Vollversammlung in Lingen ohne Gegenstimmen und mit vier Enthaltungen einen „verbindlichen synodalen Weg“ beschlossen. Dabei soll es in mehreren „Foren“ um Themen wie Macht, Sexualmoral und die Lebensform der Priester gehen.
Ein weiteres Forum zur Frage der Rolle der Frauen in der Kirche ist im Gespräch. Unter Mitarbeit von katholischen Laien und externen Fachleuten wollen die Bischöfe ihre Positionen zu diesen und anderen strittigen Fragen klären. Der Missbrauchsskandal hat die Kirche in eine Vertrauenskrise gestürzt, in der Rufe nach Reformen lauter werden.
Kritik aus der Reihe der Bischöfe
Der weitere Zeitplan sieht vor, dass Vertreter von Bischofskonferenz und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Anfang Juli in ihrer gemeinsamen Konferenz über eine Geschäftsordnung und über die endgültige Zahl und Thematik der Foren beraten. Eine erste große Runde soll Mitte September mit insgesamt etwa 60 Teilnehmern tagen, um Fahrplan, Themenumfang und Teilnehmerkreis endgültig zu definieren. Als formaler Startpunkt für den synodalen Prozess ist der erste Adventssonntag (1. Dezember) vorgesehen.
Aus den Reihen der Bischofskonferenz hatten sich zuletzt der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sowie der scheidende Augsburger Bischof Konrad Zdarsa kritisch über den „synodalen Weg“ geäußert. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sprach sich gegen Reformen nach dem Vorbild des liberalen Protestantismus aus, stellte aber den beschlossenen Weg als solchen nicht in Frage.