VOLLVERSAMMLUNG

Migration: Bischöfe kritisieren Sondierungspapier von Union und SPD

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CDU/CSU und SPD fordern Verschärfungen im Umgang mit Migranten und Geflüchteten. Warum die Bischofkonferenz die Pläne ablehnt.

Von KNA

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat die Pläne von Union und SPD zur Verschärfung der Flüchtlingspolitik kritisiert. „Grenzschließungen und Zurückweisungen sehen wir nach wie vor kritisch“, sagte Bischof Georg Bätzing am Montag zum Auftakt der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischöfe im Kloster Steinfeld (Bistum Aachen). „Wir sehen in den offenen Grenzen Europas einen so unglaublichen Wert, dass wir das immer wieder sagen werden.“

Die Kirche halte es auch für „richtig und wichtig, in einem gesunden Maß den Familiennachzug zu ermöglichen, damit Familien zusammenbleiben“, sagte Bätzing. Dies verbessere die Integration und beuge auch möglichen Anschlägen von Einzeltätern vor: „Ich glaube, das ist auch die beste Gewähr dafür, dass Menschen nicht irritiert werden, die alleine auf weiter Flur stehen, die sich hier mit Integration nicht so leicht tun und auch abirren in ihren Gedanken und möglicherweise in ihren Taten. Wer in einem Familienverbund eingebunden ist, hat sozusagen den Rückfallboden.“

Sondierungen: Verschärfungen in der Migratiosnpolitik sind notwendig

Im Sondierungspapier von CDU/CSU und SPD heißt es, Zurückweisungen von Migranten und Asylbewerbern an den deutschen Grenzen sollten „in Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn“ erfolgen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte der „Bild“-Zeitung: „Zurückweisungen werden massiv hochgefahren, der Familiennachzug ausgesetzt, Rückführungen nach Afghanistan ermöglicht.”

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