Bilanz des Deutschen Spendenrats veröffentlicht

Deutsche spenden weniger für katholische Organisationen

Es ist kein Rekordjahr, aber ein gutes Jahr: Der Spendenrat hat seine Bilanz für das vergangenen Jahr vorgelegt. Das Gesamtvolumen an Spenden ist weiterhin hoch. Weniger Geld gab es jedoch für katholische Organisationen.

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Rund 5,2 Milliarden Euro haben die Bundesbürger im vergangenen Jahr für wohltätige Zwecke gegeben. Das geht aus der aktuellen Analyse des Marktforschungsinstituts GfK für den Deutschen Spendenrat hervor, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde.

Dabei verzeichnete die Umfrage einen merklichen Rückgang der Spenden an katholische Organisationen. Hatten diese im Vorjahr einen Anteil von 15,6 Prozent des gesamten Spendenvolumens erhalten, sank der Anteil laut aktueller Umfrage auf 13,9 Prozent. Auch die Spendenbereitschaft für evangelische Organisationen sank. Zudem gehören immer weniger Spender nach eigenen Angaben einer Konfession an.

 

So viel spenden die Deutschen im Durchschnitt

 

Der Umfrage zufolge ging nahezu die Hälfte aller Spenden an „kleinere“, nicht-konfessionelle Organisationen, ein weiteres Viertel an die großen nicht-konfessionellen.

Insgesamt öffnete im vergangenen Jahr weniger als ein Drittel der Bundesbürger über zehn Jahren, also rund 21,3 Millionen Menschen, ihr Portemonnaie für wohltätige Zwecke. Im Durchschnitt spendeten sie 6,9 Mal. Das ist häufiger als vor zehn Jahren. Damals lag die Spendenhäufigkeit bei 5,1 Mal jährlich. Ebenfalls positiv für Hilfsorganisationen entwickelt sich die durchschnittliche Spendenhöhe. Diese lag im vergangenen Jahr bei 35 Euro; vor zehn Jahren waren es 28 Euro.

 

Spenden per Internet liegt im Trend

 

Einen neuen Trend, den der Spendenrat beobachtet, ist das Sammeln von Spenden durch Crowdfunding – also durch Online-Sammelaktionen. Dies sei besonders bei der Altersklasse von 30 bis 49 Jahren beliebt. Viele derer, die Crowdfunding nutzten, spendeten zudem nicht an klassische Organisationen. „Zuwächse im klassischen Bereich bleiben aus, dafür wird Crowdfunding wichtiger“, sagte die Geschäftsführerin des Spendenrats, Daniela Geue. Hieraus ergebe sich ein großes Potenzial für Spenden sammelnde gemeinnützige Organisationen, „wenn sie die Chance der Digitalisierung engagiert nutzen“, so Geue.

Der Spendenrat und die Gfk analysieren jährlich eine repräsentative Dauerumfrage unter 10.000 Teilnehmern ab zehn Jahren. Erbschaften, Unternehmensspenden, Spenden an Parteien sowie Großspenden werden nicht einberechnet.

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