Gemeinsame Erklärung zum 80. Jahrestag des Kriegsbeginns

Deutsche und polnische Bischöfe erinnern an Zweiten Weltkrieg

Die deutschen und polnischen Bischöfe rufen mit Blick auf den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren zum Einsatz für Frieden auf. Polens Präsident Andrzej Duda lobt derweil die Rolle der Kirchen.

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Die deutschen und polnischen katholischen Bischöfe rufen mit Blick auf den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren zum Einsatz für Frieden auf. Mit den „Früchten der Versöhnung“ gelte es verantwortungsbewusst umgehen und „sie nicht leichtfertig in politischem Interesse“ preiszugeben, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Unterzeichnet ist sie von den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen, Erzbischof Stanislaw Gadecki und Kardinal Reinhard Marx, und von den Vorsitzenden der gemeinsamen Kontaktgruppe, Bischof Jan Kopiec und Erzbischof Ludwig Schick.

Die Versöhnung der Bischöfe 1965

80 Jahre nach dem deutschen Angriff auf Polen erinnern die Bischöfe insbesondere an die sechs Millionen Polen, „darunter drei Millionen Juden, die Opfer des verbrecherischen Nazisystems wurden. Wir sind uns des Schmerzes bewusst, den die Opfer und die Angehörigen erlitten haben und der bis heute zu spüren ist.“ Um das Leid zu überwinden, gelte es, sich „am Prozess der Versöhnung zwischen unseren Nationen zu beteiligen“.

Mit dem Versöhnungsangebot der polnischen Bischöfe 1965 habe ein neues Kapitel begonnen, heißt es in der Erklärung. Die deutschen Bischöfe hätten diese „entgegengestreckte Hand dankbar angenommen. Heute bringen wir all denen, die diesen ehrlichen Dialog begonnen haben, unseren tiefen Respekt zum Ausdruck.“

Polens Präsident lobt Versöhnung der Kirchen

Die deutsch-polnischen Beziehungen dürften „nie wieder von Gewalt, gegenseitigem Misstrauen oder Ungerechtigkeit geprägt sein“. Es gelte, die Einheit Europas zu vertiefen.

Derweil würdigte der polnische Staatspräsident Andrzej Duda die Rolle der Kirchen bei der Aussöhnung. „Deutsche und polnische Bischöfe schrieben Mitte der Sechzigerjahre in einem gemeinsamen Brief: ,Wir vergeben und bitten um Vergebung.‘“, erinnerte Duda in der „Bild-Zeitung“. Heute sei zwischen beiden Staaten „eine Partnerschaft und Freundschaft entstanden, die seinesgleichen sucht“.

Vor 80 Jahren, am 1. September 1939, begann der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall Deutschlands auf Polen. Rund 60 Millionen Menschen verloren während des Kriegs bis 1945 ihr Leben.

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