Neubau unter anderem für die Redaktion von Kirche+Leben

Bischof Felix Genn segnet neues „Dialog Medien Haus“ in Münster

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Kirche+Leben, Kampanile und Emmaus-Reisen haben einen neuen Sitz: Bischof Felix Genn hat das neu gebaute „Dialog Medien Haus“ in Münster gesegnet.

Neuer Standort für Kirche+Leben, Kampanile, Emmaus-Reisen und weitere Unternehmen: Bischof Felix Genn hat das neu errichtete „Dialog Medien Haus“ am Cheruskerring in Münster gesegnet. Aufgabe der Unternehmen des Hauses sei, „Menschen mit den Werten des Christentums in Berührung zu bringen“, sagte Genn vor rund 100 Gästen und Mitarbeitenden.

Darunter waren Vertretungen von Bistumsleitung und -verwaltung, Domkapitel, Diözesankomitee und Stadtdekanat Münster sowie von Medienschaffenden und -verbänden aus ganz Deutschland. Weitere Gäste vertraten die Ökumene, den interreligiösen Dialog und die Universität Münster. Ebenso beim Fest dabei waren Geschäftspartner und Kunden, nicht zuletzt Menschen aus der Nachbarschaft, etwa aus der Heilig-Kreuz-Pfarrei.

Mit Bezug auf den biblischen ersten Petrusbrief benannte der Bischof die „geschwisterliche Liebe, Barmherzigkeit, Demut“ und die Suche nach Frieden als einige zentrale christliche Werte. Der Grundauftrag des Journalismus sei, „der Wahrheit zu dienen“. Davon spreche schon eines der ersten Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils, das Dekret über die Sozialen Kommunikationsmittel.

Genn: Warum Büros segnen?

Die Menschen seien bei allem, was sie tun, angewiesen auf die Begleitung und Unterstützung Gottes, so Genn. Darum sei es gut, den Segen auch zu erbitten für die Orte, „wo wir arbeiten“. Der Bischof besprengte die Räume des Neubaus mit Weihwasser und erbat den Segen auch für die Kunden und Geschäftspartner der Unternehmen und „für alle, denen Sie etwas über die Medien vermitteln“.

David Rönker, Geschäftsführer der Unternehmen im „Dialog Medien Haus“, sagte, der Neubau mit seinen offen gestalteten, modernen Büroflächen stehe „für Miteinander statt Nebeneinander, für Aufbruch statt Weiter-So“. Das gelte für alle Firmen, die in den neuen Räumen arbeiten.

Die Kirche müsse sich den Herausforderungen der Säkularisierung der Gesellschaft stellen – und die Medien der Herausforderung der Digitalisierung, so Rönker. Kirche+Leben habe diesen Schritt bereits getan und sich erfolgreich mit einem weit über die Bistumsgrenzen hinaus renommierten tagesaktuellen Online-Magazin im Internet etabliert.

Rönker: Mitmenschlichkeit als Basis

Der Geschäftsführer rief die Christen zum Einsatz für „Maß und Mitte“ auf: „Als Christen dürfen wir nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft auseinanderdriftet, dass rechtsextremistische Tendenzen sich manifestieren und unsere Demokratie sowie die Soziale Marktwirtschaft ausgehöhlt werden.“ Mit den Publikationen, Dienstleistungen und Reise-Angeboten des Hauses „werden wir immerwährend dafür eintreten, dass Mitmenschlichkeit die Basis für unser Business bildet“.

Der Neubau liegt hinter der profanierten Bonifatiuskirche. Dort hatten bis Ende 2022 die Kirche+Leben-Redaktion, der Dialogverlag und die Agentur Kampanile ihren Sitz. Die Dialog-Medien-Unternehmensgruppe hatte das Gebäude an den Kreisverband Münster des Deutschen Roten Kreuzes verkauft.

Das neue „Dialog Medien Haus“ hat drei Geschosse. Im Erdgeschoss und im ersten Stock sind jeweils rund 550 Quadratmeter offene Büroflächen mit insgesamt knapp 50 Arbeitsplätzen entstanden.

Architekt Varwick: Nachhaltig und energieautark

Im Parterre arbeiten die Geschäftsführung und Verwaltung, der Dialogverlag, der Reiseveranstalter Emmaus-Reisen sowie Vertrieb und Anzeigenabteilung von Kirche+Leben. Im ersten Stock haben die Kirche+Leben-Redaktion und die Medienagentur Kampanile ihre Räume. Im zweiten Obergeschoss, einem aufgesetzten Staffelgeschoss mit 420 Quadratmetern, sind drei Wohnungen entstanden, die bereits vermietet werden konnten.

Die Unternehmen im „Dialog Medien Haus“, die sämtlich privatwirtschaftlich arbeiten, haben den Neubau mit Unterstützung der Darlehnskasse Münster (DKM) selbstständig finanziert.

Das Haus wurde von „Varwick Architektur“ aus Steinfurt konzipiert. Geschäftsführer Martin Varwick hob hervor: „Entstanden ist ein Gebäude, das nicht nur nachhaltig, sondern nahezu energieautark ist – beheizt mit einer Erdwärmepumpe, mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung und Stromerzeugung über eine Photovoltaik-Anlage.“

Raumgestalter Krüger: Arbeiten und Wohlfühlen

Varwick verwies auf „samfundssind“, das dänische Wort für ein Gemeinschaftsgefühl, das auf Zuversicht und dem Vertrauen beruht, „dass mein Gegenüber mir Gutes will“. Dieses Vertrauen habe er bei seinen Auftraggebern gespürt.

Varwick dankte neben David Rönker vor allem den Prokuristinnen Ursula Unger und Stefanie Kemper, die das Projekt wesentlich vorangetrieben hätten. „Samfundssind“ wünschte der Architekt „allen Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftspartnern“ des Hauses.

Philipp Krüger, Geschäftsführer von „TON Objekteinrichtungen“ aus Münster, sagte, Ziel sei gewesen, ein flexibles Gebäude zu schaffen, in dem „der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht“. Krüger verwies auf die Anforderungen des digitalen, mobilen und vernetzten Arbeitens. In den Räumen solle eine Gemeinschaft und ein Umfeld entstehen, in dem die Mitarbeitenden sich wohlfühlen.

Cubes und Brunnen

Entstanden sind offene Großraumbüros mit ergonomisch anpassbaren Büromöbeln und wohnlichen Arbeitswelten aus Sesseln, Sofas und Stehleuchten. Zudem ermöglichen so genannte schallisolierte „Cubes“ diskrete Gespräche etwa für Interviews. Auf allen Ebenen schaffen große, hohe Holztische eine entspannte Mahl-Atmosphäre in Gemeinschaft abseits des Arbeitstrubels. Bodentiefe Fenster und zahlreiche Balkone und Terrassenbereiche öffnen die Büros in die ebenfalls neu angelegte Gartenumgebung, zu der auch ein Brunnen gehört.

David Rönker dankte den am Bau beteiligten Unternehmen dafür, dass sie das neue „Dialog Medien Haus“ trotz großer Herausforderungen termingerecht fertiggestellt hätten. Er nannte etwa die Widrigkeiten der Corona-Pandemie mit Lieferketten-Abbrüchen und die Energiekrise zu Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Den Mitarbeitenden seines Hauses dankte der Geschäftsführer dafür, eine anderthalbjährige Bauphase ohne ausreichende eigene Büroflächen im „mobilen und hybriden Arbeiten“ bewältigt zu haben.

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