Wie ein Zehnjähriger das 60-Jährige von Brigitte und Werner Grandjean in Münster rettete

Diamant-Hochzeit ohne Messe? Urenkel Elias hat die Lösung

Es sollte ein ganz besonderer Tag werden: mit festlichem Gottesdienst im Kreis der Kinder, Enkel und Urenkel. Doch Corona machte der Diamant-Hochzeit von Brigitte und Werner Grandjean ein Strich durch die Rechnung. Bis Urenkel Elias eine tolle Idee hatte.

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Es sollte ein ganz besonderer Tag werden: mit festlichem Gottesdienst in St. Josef Münster-Kinderhaus und anschließendem Restaurantbesuch im Kreis der vier Kinder und Schwiegerkinder, der sieben Enkel und drei Urenkel. Doch Corona machte der Diamant-Hochzeit von Brigitte und Werner Grandjean ein Strich durch die Rechnung.

Das fand Urenkel Elias so traurig, dass er über eine Lösung nachdachte. Und dann hatte er die Idee: Er lies den festlichen Gottesdienst einfach in seiner Fantasie stattfinden - und malte ein Bild davon. Es stellt den Innenraum von St. Josef dar. Der Priester steht am Altar, der Organist hat an der Orgel ein Lied aus dem Gotteslob angestimmt. Das Jubelpaar auf dem roten Läufer hat sich fein gemacht. An vielen Stellen brennen Kerzen. Im Hintergrund leuchten die beiden bunten Kirchenfenster.

 

Familie durfte nicht mitfeiern

 

Elias hat die Diamant-Hochzeit seiner Urgroßeltern einfach gemalt.Elias hat die Diamant-Hochzeit seiner Urgroßeltern einfach gemalt.

„Da ihr ja heute an eurem großen Tag nicht in die Kirche gehen könnt, habe ich euch in der Kirche gemalt“, hat der zehnjährige Elias seinen Urgroßeltern auf das Bild geschrieben. Martina Jörg, die Tochter des Jubel-Paares und Großmutter von Elias, hat es überreicht. „Natürlich mit dem gebührenden Abstand von 1,5 Metern“, erklärt sie.

Sie sei in Corona-Zeiten das Verbindungsglied zwischen ihren alten Eltern, den Enkeln und Urenkeln, berichtet sie. Und das erst recht an dem Tag, an dem ihre Eltern ihren 60. Hochzeitstag gefeiert haben. Auch die Nachbarn hätten an dem Jubeltag ihren beiden 86-jährigen Eltern gratulieren können. Schade sei aber gewesen, dass ausgerechnet der Rest der Familie nicht dabei sein konnte, berichtet Jörg.

 

Begeisterte Leser von „Kirche+Leben“

 

Brigitte und Werner GrandjeanBrigitte und Werner Grandjean aus Münster sind 60 Jahre verheiratet. | Foto: privat

„Aber auch da haben wir uns etwas ausgedacht.“ Zur anvisierten Kaffeestunde am Nachmittag habe sich jede Familie zuhause um die eigene Tafel versammelt. „In Münster, in Hamburg und in Erlangen“, berichtet Jörg. Davon habe jede Familie Fotos gemacht und an die familiäre WhatsApp-Gruppe geschickt. „Auf diese Weise waren wir doch irgendwie zusammen“, sagt Jörg. Ihre Eltern seien „total begeistert“ gewesen.

Ihr Vater und ihre Mutter ahnten jetzt auch nichts davon, dass sie nun "Kirche-und-Leben.de" über diese außergewöhnliche Diamant-Hochzeit berichte. Ihre Eltern seien nämlich seit den Sechzigerjahren begeisterte Leser der Kirchenzeitung, erklärt Martina Jörg. Ihr Vater, der viele Jahre in verschiedenen Institutionen des Bistums Münster gearbeitet hat, habe zudem 36 Jahre lang die Seniorengemeinschaft von St. Josef in Münster-Kinderhaus geleitet und dafür jedes Jahr ein spannendes Veranstaltungsprogramm erarbeitet. „Das alles natürlich ehrenamtlich“, erklärt die Tochter.

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