Autor von „Das Weizenkorn muss sterben“ und „Was keiner wagt, das sollt ihr wagen“

Dichterpfarrer Lothar Zenetti gestorben

Der Frankfurter Priester, Dichter und Schriftsteller Lothar Zenetti ist tot. Einer seiner wohl berühmtesten Texte „Was keiner wagt, das sollt ihr wagen“ wurde von Konstantin Wecker gesungen. Auch „Das Weizenkorn muss sterben“ (GL 210) stammt aus seiner Feder.

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Der Frankfurter Priester, Dichter und Schriftsteller Lothar Zenetti ist tot. Er starb am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 93 Jahren in Frankfurt am Main, wie ein Sprecher des Bistums Limburg am Montag bestätigte. Bundesweit bekannt wurde er als Schöpfer vieler Kirchenlieder. Rund 150 seiner Gedichte wurden vertont, seine Texte finden sich sowohl in katholischen wie auch in evangelischen Gesangbüchern.

„Zenettis Lieder, seine Texte zur Meditation, zum Bibelverständnis und zum politisch-sozialen Auftrag der Christen haben Generationen von Katholiken geprägt“, so das Bistum Limburg. Einer seiner wohl berühmtesten Texte „Was keiner wagt, das sollt ihr wagen“ wurde von Konstantin Wecker gesungen. Auch der Text zu dem Lied „Das Weizenkorn muss sterben“ (GL 210) stammt aus seiner Feder.

 

Wirken in Rundfunk und Fernsehen

 

Zenetti wurde am 6. Februar 1926 in Frankfurt geboren. In französischer Kriegsgefangenschaft war er Seminarist im sogenannten Stacheldrahtseminar von Chartres, das zwischen 1945 und 1947 von Abbe Franz Stock geleitet wurde.

1952 wurde Zenetti in Limburg zum Priester geweiht. Nach Stationen als Kaplan im Westerwald, Taunus und Wiesbaden kehrte er 1962 nach Frankfurt zurück, wo er mehrere Jahrzehnte als Pfarrer wirkte. Von 1982 bis 1990 war er Rundfunkbeauftragter beim Hessischen Rundfunk. Er gehörte auch zum Kreis der Sprecher der ARD-Sendung „Das Wort zum Sonntag“. 1995 trat Zenetti in den Ruhestand.

 

Gottesdienste mit Jazz- und Beatmusik

 

Zenetti hat mehr als 20 Bücher veröffentlicht, neben Lyrik und Erzählungen Bücher zu Kunst, Musik und Religionspädagogik sowie Texte für den Hörfunk und Mundart-Beiträge. Viele seiner Werke sind ins Englische, Spanische, Portugiesische, Italienische und Französische übersetzt worden.

Mit dem Posaunisten Albert Mangelsdorff reiste er in die USA und brachte von dort die Idee zu lebendigeren, zwanglosen Gottesdiensten mit, die mit Jazz- oder Beatmusik gestaltet werden sollten. Zuletzt lebte Zenetti im Frankfurter Stadtteil Bockenheim, wo er nach Angaben der Stadtkirche am Sonntag starb.

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