Die 32-Weihnachtslieder-Video-Show / Teil 1

DIE KLASSIKER - Die 10 schönsten deutschen Weihnachtslieder

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„O du fröhliche“? Muss sein! Einige Lieder gehören einfach untrennbar zu Weihnachten. Im ersten Teil unserer Video-Show präsentieren wir die Top-Ten der deutschen christlichen Weihnachtslieder. Wie es sich gehört mit großen Chören, Orchestern und Orgel.

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Tochter Zion

 

Noch mit einem Bein im Advent, stimmt „Tochter Zion“ festlich auf das Kommen des Messias ein. „Tochter Zion“ ist eine andere Bezeichnung für Jerusalem, die Stadt Gottes. Sie soll sich freuen, dass der Retter kommt, und dazu „Hosianna“ singen. Das erinnert Christen allerdings auch an Palmsonntag, als Jesus mit Palmzweigen in Jerusalem einzog und mit „Hosianna“-Rufen empfangen wurde. Allerdings kam er, um am Kreuz zu sterben - und von den Toten aufzuerstehen. Dieses Video zeigt einen Ausschnitt aus einem Konzert mit der Bamberger Sinfonietta, Solisten, dem singenden Publikum und einer kleinen Überraschung am Ende. Der Liedtext geht auf das Buch Sacharja (9,9) im Alten Testament zurück und wurde 1820 vom evangelischen Theologen Friedrich Heinrich Ranke zu Musik aus Georg Friedrich Händels Oratorien „Judas Maccabäus“ und „Joshua“ gedichtet. Im Gotteslob steht „Tochter Zion“ unter Nr. 228.

O du fröhliche

Ruhig wie ein Wiegenlied beginnt es, um sich dann in festliche Höhen aufzuschwingen: »O du fröhliche« weiß: »Welt ging verloren« und zugleich: »Christ ist geboren«. Der Ernst der Weihnacht wird in der ersten, von Johannes Daniel Falk wohl 1816 gedichteten Strophe deutlich. Die zweite und dritte Strophe fügt Heinrich Holzschuhe 1829 dazu (Gotteslob Nr. 238). Die Melodie stammt von einem sizilianischen Marienlied, das bis heute in Italien gesungen wird. Im folgenden Video sehen Sie einen Ausschnitt aus dem WDR-Adventskonzert 2012 in der Kölner Kirche Mariä Himmelfahrt.

Nun freut euch ihr Christen

Weltweit bekannt ist »Nun freut euch ihr Christen« unter dem lateinischen Titel »Adeste fideles«. Ihm entspricht ein anderer, ebenfalls in Deutschland bekannter Liedbeginn: »Herbei, o ihr Gläubigen«. Der Text ist eine Einladung an alle Christen, es den Hirten gleichzutun: zur Krippe zu gehen, das Kind zu sehen und in ihm »den König, den Herrn« anzubeten. Als kleines, wehrloses Kind kommt Gott zur Welt. Das Gotteslob gibt unter Nr. 241 Jean Francois Borderies (1764-1832) als Dichter von »Adeste fideles« an. Joseph Mohr, von dem auch »Stille Nacht« stammt, hat es 1875 ins Deutsche übersetzt. Die Herkunft der Melodie ist unbekannt. Das 360-Grad-Video stammt aus einem Adventskonzert des MDR in der Frauenkirche in Dresden.

Es ist ein Ros entsprungen

Sehr ruhig und meditativ denkt »Es ist ein Ros entsprungen« (Gotteslob 243) darüber nach, was an Weihnachten geschieht. Es handelt nicht, wie manche Kinder meinen, von einem Pferd, das sich aus dem Staub macht. Die Rede ist nämlich nicht von einem Ross, sondern von einer Rose. Ursprünglich aber geht es um ein »Reis« - was nicht die asiatische Essensbeilage, sondern den Spross einer Pflanze meint. In der Lutherbibel heißt das: »Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpfe Isais« (Jes 11,1a). In dem beliebten Weihnachtslied ist aus Reis »Ros« geworden, was in der zweiten Strophe zum Bild für Maria wird: »Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt, ist Maria die Reine, die uns das Blümlein bracht.« Und das »Blümlein« ist natürlich Jesus. Es singen die weltberühmten »King's Singers«.

Menschen, die ihr wart verloren

Ein echter Hit mit Gänsehaut-Garantie ist »Menschen, die ihr wart verloren« (Gotteslob Nr. 245). Auch in diesem Lied geht es zunächst sehr ernst zu. Doch die Ermutigung folgt sofort: »Lebet auf! Erfreuet euch!« So schwungvoll und festlich es in diesem Lied zugeht, es meditiert etwas ganz Großes: »Seht, der kann sich selbst nicht regen, durch den alles ist und war.« Weil sowohl die Melodie als auch der Text von dem münsterschen Priester Christoph Bernhard Verspoell aus dem Jahr 1810 stammen, passt dazu eine Video-Version aus dem Bistum Münster: mit Chor und Orchester aus der Pfarrkirche St. Ludgerus in Schermbeck.

Engel auf den Feldern singen

»Glo-hohohohoho-ria!« Auch das nächste Weihnachtslied bringt festliche Bewegung in jeden Gottesdienst: »Engel auf den Feldern singen« (Gotteslob Nr. 250). Der Text stammt ursprünglich aus Frankreich (»Les langes de nos campagnes«) und entstand wohl im 18. Jahrhundert. Er gibt die Weihnachts-Botschaft wieder, die der Engel den Hirten auf dem Feld verkündet. Der Refrain »Gloria in excelsis deo«, der auch in der deutschen Übersetzung von Maria Luise Turmair von 1954 auf Latein übernommen wurde, bedeutet: »Ehre sei Gott in der Höhe.« Er ist der Gesang der Engel an der Krippe, von dem das Lukas-Evangelium berichtet. Unser Video zeigt eine ganz besondere Version der Berliner Stadtmission, die die christliche Botschaft mit »Kaufhaus-Dudelei« in Verbindung bringt.

Kommet ihr Hirten

Leider steht das folgende Weihnachtslied nicht mehr im münsterschen Gotteslob, während einige andere Bistums-Ausgaben es weiter aufführen: »Kommet ihr Hirten«. Wie ein alter Tanz komponiert, stammt es aus Böhmen. Der Komponist der Melodie ist unklar. Der Text ist eine Übersetzung des Originals vom Leipziger Kapellmeister Carl Riedel von 1868. Die Komposition ist eine so genannte »Bordun«-Melodie, bei der unter der lebendigen Notenfolge des Gesangs ein tiefer, gleichbleibender Ton ruht. Das Trio »Rosa-Mystica« zeigt das im Video besonders schön. Die Botschaft des Textes geht jeden an, die vor einer Krippe stehen: »Was wir dort finden, lasset und künden«.

Stille Nacht

Manche finden es schmalzig, für die meisten ist es das schönste, besinnlichste und überhaupt typischste Weihnachtslied: »Stille Nacht« (Gotteslob 249). Auf jeden Fall ist es das bekannteste Weihnachtslied der Welt, das in viele Sprachen übersetzt wurde und von der Unesco sogar zum Immateriellen Kulturerbe Österreichs erklärt wurde. Der Hilfspfarrer Joseph Mohr schrieb den Text, der Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber die Melodie, und gemeinsam ließen sie es erstmals zu Heiligabend 1818 in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg erklingen. Ursprünglich bestand das Lied aus sechs Strophen, im Gotteslob sind lediglich drei veröffentlicht. In unserem Video singt der Knabenchor Hannover in der Marktkirche St. Nikolai in Rinteln. Eine ganz eigene Version finden Sie im dritten Teil unserer Weihnachtslieder-Videos.

Vom Himmel hoch, da komm ich her

An der Schwelle zum Jahr des Reformationsgedenkens darf »Vom Himmel hoch, da komm ich her« (Gotteslob 237) nicht fehlen, denn sowohl Text als auch Musik werden Martin Luther zugeschrieben. Er hat es vermutlich 1535 für die Weihnachtsbescherung seiner Kinder gedichtet. Der Abstieg des Engels vom Himmel zu den Hirten auf der Erde ist übrigens auch in der Melodie nachempfunden: Es beginnt hoch oben und endet mit einer ganzen Tonleiter exakt eine Oktav tiefer. Im Video singt ein Chor aus dem Bistum Münster, genauer aus der Propsteikirche St. Remigius in Borken.

Zu Bethlehem geboren

Mitten im Dreißigjährigen Krieg dichtete der Jesuit Friedrich Spee (1591-1635) ein besonders liebevolles Weihnachtslied: »Zu Bethlehem geboren« (Gotteslob 239). Veröffentlicht wurde es erst zwei Jahre nach seinem Tod. Spee war als Theologieprofessor in Paderborn und zeitweise auch in Wesel tätig und sorgte mit seiner Kritik an Hexenprozessen für Aufsehen. In dem Text meditiert er die Liebe Gottes, die sich in der Geburt von Jesus ausdrückt. In großer Innerlichkeit bezieht er dieses Geheimnis auf sich selbst: »In seine Lieb versenken, will ich mich ganz hinab.« Die Melodie geht wohl auf einen damals sehr bekannten französischen Chanson zurück.

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