Eine Serie von Pfarrer Stefan Jürgens

Die kleine Gebetsschule (39): Ein neuer Anfang

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Wegen der Corona-Krise gibt es derzeit keine öffentlichen Gottesdienste. Pfarrer Stefan Jürgens aus Ahaus lädt deshalb zu einer kleinen Gebetsschule für zu Hause ein. Jeden Morgen ab 7.30 Uhr. Heute endet unsere Serie mit Teil 39.

Wegen der Corona-Krise gibt es derzeit keine öffentlichen Gottesdienste. Pfarrer Stefan Jürgens aus Ahaus lädt deshalb zu einer kleinen Gebetsschule für zu Hause ein. Die Impulse bauen aufeinander auf. „Das persönliche Gebet ist mir ein Herzensanliegen“, sagt Jürgens. Viele hätten jetzt Zeit dafür. Jeden Morgen ab 7.30 Uhr gab es an dieser Stelle eine neue Folge seiner "kleinen Gebetsschule". Mit diesem 39. Teil endet unsere Serie.

Meine kleine Gebetsschule ist durch die Anfragen vieler Menschen entstanden, die nicht oder nicht mehr beten konnten. Und durch mein eigenes Suchen und Fragen. Daraus sind Texte, Anregungen und ein Buch entstanden, das ich auf „Kirche und Leben“ sowie in meinem Internet-Blog „Der Landpfarrer“ stückchenweise veröffentlichen durfte, in neununddreißig Abschnitten.

Mit dem Beten hatte auch ich anfangs große Schwierigkeiten. Ich wollte Christ sein mit Bewusstsein und Konsequenz, doch ich hatte ein Problem: Ich konnte nicht beten. Selbstverständlich habe ich es immer wieder versucht. Aber es wollte nicht gelingen.

Bis ich irgendwann zu mir gesagt habe: Dein Glaube braucht ein Dach überm Kopf. Du darfst nicht so sehr auf Innerlichkeit setzen – also bete von außen nach innen. Methoden reinigen das Herz – tu immer wieder dasselbe, halte durch, mach dein Gebet nicht abhängig von Lust und Laune, von Erfolg und Misserfolg. Sondern stelle dich hinein in die Erfahrung vieler Beterinnen und Beter vor und mit dir. Und siehe – es begann in mir zu beten. Heute bin ich dankbar, mein Gebet nicht mehr zu überfordern, sondern mein ganzes Leben in Gottes Gegenwart bestehen zu versuchen. Meine eigene Gebetspraxis ist durch eine Schule gegangen. Es fällt mir immer noch schwer, aber das belastet mich nicht mehr.

 

Ich glaube, weil ich bete

 

Pfarrer Stefan Jürgens (51) ist Pfarrer in Ahaus. Bekannt geworden ist er auch als Buch-Autor, vor allem durch sein jüngstes Buch "Ausgeheuchelt". | Foto: Christof HaverkampPfarrer Stefan Jürgens (51) ist Pfarrer in Ahaus. Bekannt geworden ist er auch als Buch-Autor, vor allem durch sein jüngstes Buch "Ausgeheuchelt". | Foto: Christof Haverkamp

In meiner Gebetsschule ging es zunächst um die Gottesfrage, das wichtigste Thema des Glaubens: Wer ist Gott? Und wer ist Gott – für mich ganz persönlich? Dann ging es um die Bedeutung Jesu Christi für mein ganz persönliches Glauben (Glauben ist ein „Tu-Wort“!). Und um den Heiligen Geist, die Kraft Gottes, durch die er mir näher ist als ich mir selbst. Die weiteren Impulse sind praktische Anregungen, eine verlässliche Ordnung zu entwickeln (das ist das Allerwichtigste). Und verschiedene Gebetsweisen und Methoden kennen zu lernen.

Ich bete nicht, weil ich glaube, sondern ich glaube, weil ich bete! Ohne das persönliche Gebet wird Gott zu einem Niemand. Ich möchte mit meinem Beten nicht Gott verändern. Aber ich vertraue darauf, dass Gott mich verändert, wenn ich bete.

Ich wünsche Ihnen einen neuen Anfang mit Gott!
Stefan Jürgens

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