Unbekannte warfen Figuren über Klostermauer

Diebesgut nach 45 Jahren zurück am Niederrhein

Im Februar wurden zwei Taschen mit insgesamt elf sakralen Reliefs über die Klostermauer in Maria Laach geworfen. Nun stellte sich herau: Zwei der Figuren wurden Anfang der 1970er-Jahre aus Kirchen im Bistum Münster gestohlen.

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Zwei Heiligenfiguren, die Anfang der 1970er-Jahre aus Kirchen am Niederrhein gestohlen wurden, sind wieder im Besitz des Bistums Münster. Sie wurden am Dienstag (13.09.2016) vom Bundeskriminalamt (BKA) an den für den Niederrhein zuständigen Kunstpfleger des Bistums, Dr. Reinhard Karrenbrock, übergeben. Das teilte die Bischöfliche Pressestelle am Mittwoch (14.09.2016) mit. Die Figuren stammen aus Altären in Kleve und Rheinberg. Sie werden nun von einer Restauratorin begutachtet.

Die Rückgabe steht im Zusammenhang mit einem ungewöhnlichen Fund am 29. Februar im Kloster Maria Laach in der Eifel. Ein Benediktiner hatte dort zwei Taschen mit mehreren sakralen Figuren gefunden, die von Unbekannten über die Klostermauer geworfen worden seien, wie das BKA in einer Pressemeldung berichtet. „Die Spezialisten des Bundeskriminalamts konnten durch umfangreiche Vergleichsermittlungen in nationalen und internationalen polizeilichen Verlustdateien für Kunstgegenstände die Herkunft der über 500 Jahre alten, kunsthistorisch wertvollen Sakralfiguren aufklären“, schreibt das BKA.

Acht weitere Figuren zurückgegeben

Karrenbrock sagt: „Das war ein großartiger Fund in Maria Laach, es ist sehr selten, dass gestohlene Figuren nach rund 45 Jahren wieder auftauchen“. Die Beamten des Bundeskriminalamts hatten ihn um Hilfe bei der Zuordnung der weiteren Funde gebeten. Neben den beiden Figuren aus dem Bistum Münster sei inzwischen die Herkunft von acht weiteren Statuen geklärt worden.

Der Xantener Weihbischof Wilfried Theising zeigte sich glücklich über die Rückgabe. „Ich freue mich sehr, dass die Heiligenfiguren wieder zurück in ihre Heimatkirchen in Rheinberg und Kleve kehren. Nach einer so langen Zeit konnte man damit nicht mehr rechnen. Umso größer sind die Überraschung und die Freude darüber, dass auch das Bistum Münster durch den ungewöhnlichen Fund in der Eifel zwei Jahrhunderte alte Kulturschätze zurückbekommt.“

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