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Diebstähle aus Kirchen reißen nicht ab, manchmal aber taucht Gestohlenes auch wieder auf. Wie Pfarreien die Chancen dafür erhöhen können.
Vorsorge gegen Kunstdiebe: Gemeinden im Bistum Münster sollen ihre wertvollen Gegenstände fotografieren und genau dokumentieren, um sie im Fall eines Diebstahls besser aufspüren zu können. Das empfiehlt der Leiter der Gruppe Kunstpflege im Generalvikariat in Münster, Thomas Fusenig, laut Bischöflicher Pressestelle.
Mit guten Fotos und Beschreibungen ließen sich in Zeiten von Internet-Recherchen Kunstdiebstähle mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit entdecken, so Fusenig. So sei ein in Kevelaer gestohlener Reliquienbehälter mit Überresten des heiligen Petrus Canisius im Katalog eines Auktionshauses identifiziert worden.
Dokumentation hilft, Gestohlenes zu identifizieren
Für die Fachleute in Münster sei es wichtig, von Pfarreien über Diebstähle zu erfahren: "Für uns steht die Möglichkeit der Wiederbeschaffung im Vordergrund, auch wenn das Geduld erfordert." Eine Internetsuche in Katalogen und Datenbanken der Auktionshäuser oder auf Verkaufsplattformen sei ein probates Vorgehen.
"Kunstdiebstahl ist keine nachhaltige Strategie, vor allem nicht aus Kirchen, deren Inventar dokumentiert ist", so der Kunsthistoriker. Zudem helfe eine gute Dokumentation der Polizei bei Fahndung und Identifikation.
Zuletzt mehrere Diebstähle
Zuletzt hatte es im Bistum Münster mehrere Diebstähle sakraler Kunst- und Kulturgütern gegeben: In Senden wurde ein silbernes Taufgeschirr, in Kirchhellen eine historische Glocke und in Greven eine weitere Glocke entwendet. Metalldiebstähle seien verstärkt festzustellen, sagt Fusenig. "Die Diebe rücken mit immer professionellerem Gerät an."