Von E-Books bis zum Streamingdienst

Diese digitalen Angebote bieten Katholische Büchereien im Bistum Münster

  • Digitale Angebote haben auch in Katholischen Öffentlichen Büchereien ihren Platz.
  • E-Books und Hörbücher können über „Bibload“ oder „Libell-E“ ausgeliehen werden
  • Längst nicht jede der 349 Büchereien kann sich diese Angebote leisten.

 

Anzeige

Büchereien bieten viel mehr als die Ausleihe von klassischen Büchern. Dank immer neuer digitaler Angebote unterliegen auch die Sortimente der Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Bistum Münster einem steten Wandel.

Doch nicht jede einzelne der 349 KÖBs kann allein auf die neuen Trends reagieren. Dafür braucht es Kooperationen, weiß Karola Siebers von der Fachstelle Büchereien im Bischöflichen Generalvikariat in Münster. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn es um E-Books, Audioformate wie Hörbücher oder Podcasts und E-Paper von Zeitschriften und Zeitungen geht.

Büchereien kooperieren in Verbünden

Um den Nutzern die Ausleihe auf Plattformen wie „Libell-E“ oder „Bibload“ zu ermöglichen, müssen die Büchereien diesen Verbünden beitreten. Ob das möglich ist, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab, erklärt Siebers. Einerseits müssen ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sein, andrerseits müsse das Personal diese Herausforderungen stemmen können. Jede Mitgliedsbücherei sei verpflichtet, regelmäßig Lizenzen eines E-Books, Hörbuchs oder anderer Formate zu erwerben, um diese Werke allen Verbundbüchereien zur Verfügung zu stellen. So entstehe ein großes Medienangebot für alle.

Karola Siebers sieht hier die Büchereien mit hauptamtlichen Kräften im Vorteil gegenüber ehrenamtlich geführten KÖBs.

Vreden probiert viel aus

Vreden ist ein solches Beispiel einer Bücherei mit Hauptamtlichen. Die Öffentliche Bücherei St. Georg ist ein gemeinsames Angebot der Stadt und der Pfarrgemeinde. Die Einrichtung übernimmt die Funktionen einer Stadtbücherei und ist dementsprechend ausgestattet, erläutert Leiter Michael Schürmann. Die 1852 gegründete Bücherei will am Puls der Zeit bleiben und probiert immer wieder neue Angebote aus.

Sie ist Teil von „Bibload“, eines Verbundes von 15 Büchereien. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, sagt Schürmann. Ein recht neues Angebot ist der Streamingdienst „Filmfriend“, der seit 2021 für Vredener Nutzer zugänglich ist. Dies sei allerdings nur durch eine Corona-Finanzhilfe des Bundes für Kultureinrichtungen möglich gewesen, so Schürmann. Dafür reiche auch der Vredener Medienetat nicht.

Digitale Angebote stagnieren

Insgesamt, sagt Karola Siebers, stagniert seit Beginn der Corona-Pandemie das Interesse am Ausbau der digitalen Angebote. Es gebe nur wenige Anfragen der KÖBs zur Teilnahme an Netzwerken wie Bibload oder Libell-E. Insbesondere dann, wenn es um die Kosten gehe, seien viele Büchereien abgeschreckt.

An „Bibload“ beteiligen sich aktuell 14 Büchereien mit hauptamtlichen Kräften, an „Libell-E“ 40 ehrenamtlich geführte Büchereien im Bistum Münster. Im Offizialatsbezirk Oldenburg sind neun KÖBs in einem Verbund organisiert.

Anzeige