Katholiken im Bistum Münster gegen längere Shopping-Zeiten

Diözesankomitee kritisiert Pläne für Sonntagsöffnung in NRW

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Die Katholiken im Bistum Münster kritisieren die von der Landesregierung geplante Änderung des Ladenöffnungsgesetzes in Nordrhein-Westfalen. Die Ausweitung verkaufsoffener Sonntage widerspreche dem Sonntagsschutz.

Die Katholiken im Bistum Münster kritisieren die von der Landesregierung geplante Änderung des Ladenöffnungsgesetzes in Nordrhein-Westfalen. Die Ausweitung verkaufsoffener Sonntage widerspricht nach Ansicht des Diözesankomitees der Katholiken dem Sonntagsschutz, den das Grundgesetz und die NRW-Landesverfassung festschreiben.

Die Landesregierung von CDU und FDP will die Zahl möglicher verkaufsoffener Sonn- und Feiertage von vier auf acht verdoppeln und die Begrenzung der Öffnungszeiten an Samstagen aufheben. Ein Beschluss des Diözesankomitees vom Samstag verurteilt das als „Angriffe auf den Arbeitnehmerschutz“. Ebenso in Gefahr sei die „gemeinsame Atempause unserer Gesellschaft“ und der Sonntag als Tag für religiöse Feiern, für Zeit in der Familie und für die „vielfältigen Arten des Ehrenamts und freiwilligen Engagements in Kirche, Verbänden, Sport und Kultur“.

 

Einkaufen am Sonntag „nicht nötig“

 

Die Verlängerung von Ladenöffnungszeiten ist nach Ansicht der katholischen Laien keine schlüssige und wirksame Antwort auf die Internet-Konkurrenz für den Einzelhandel. Bereits jetzt müsse jeder vierte Beschäftigte sonntags arbeiten, etwa in der Pflege, zum Schutz der öffentlichen Sicherheit, im Gastgewerbe oder bei Kulturveranstaltungen. Dies sei kein Grund, auch allen anderen Bürgern den Sonntag zu nehmen. Zwar würden bestimmte Dienste am Sonntag benötigt, „dazu gehört nach unserer Meinung nicht das Einkaufen“, betont das Diözesankomitee. Die Beschlussvorlage war von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) eingebracht worden.

Das Diözesankomitee der Katholiken ist der Zusammenschluss der organisierten Laien im Bistum Münster. Ihm gehören Vertreter aus diözesanen Verbänden, den Räten der Kreis- und Landeskomitees der Katholiken sowie weitere katholische Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft an.

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