Katholischer Sportverband verkauft die Anlagen und wird Mieter

DJK-Sportschule Münster wird zum Sport- und Gesundheitscampus

  • Die Sportschule der DJK in Münster wird im kommenden Jahr nicht mehr dem katholischen Sportverband gehören.
  • Das Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZaR) kauft die Gebäude und Einrichtungen.
  • Die finanziellen Verluste in der Corona-Krise machten den Schritt notwendig.

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Die Sportschule der Deutschen Jugendkraft (DJK) in Münster wird in ein neues Nutzungsmodell überführt. Das Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZaR) plant, die Gebäude zu kaufen, um seine Reha- und Präventionsangebote auszuweiten. Das gesammte Areal wird künftig den Namen „Sport- und Gesundheitscampus an der Koburg“ tragen. Der katholische Sportverband wird sich künftig in die Räume einmieten, um dort weiter Bildungsangebote machen zu können. Damit nehmen die umfangreichen Umstrukturierungen, die der Trägerverein seit einigen Jahren vorangetrieben hat, eine überraschende Wende.

„Es war alles auf einem guten Weg“, sagt Wolfgang Zalfen. Der Vorsitzende des Trägervereins verweist auf Kooperationen mit dem Sportamt der Stadtverwaltung, dem Deutschen Alpenverein und dem Verein zur Förderung des Leistungssports, die eingegangen wurden. Baumaßnahmen für eine Kletterhalle, für ein Sport-Internat und eine Beach-Halle wurden geplant. Die Veränderungen waren notwendig geworden, weil unter anderem die Unterstützung des Verbands der Deutschen Diözesen (VDD) und des DJK-Bundesverbands ausgelaufen waren. Finanziell hatte sich die Einrichtung völlig neu aufstellen müssen.

 

Corona-Krise stoppt Pläne

 

Die gute Entwicklung stoppte die Corona-Krise jäh. Die Belegungszahlen in diesem Jahr reduzierten sich durch den Lockdown und die Pandemie-Auflagen auf weniger als die Hälfte. Zudem bleibt der Blick in Zukunft ungewiss. „Wir wissen nicht, wann es eventuell wieder normal weiterlaufen kann“, sagt Zalfen. „Das Defizit wuchs, das Risiko, langfristig in Konkurs gehen zu müssen, wurde zu groß.“

In dieser Situation ist das neue Konzept „das Optimale, das wir herausholen können“, sagt Zalfen. Denn durch die Übernahme der Einrichtungen durch das ZaR sind die bisherigen Pläne nicht vom Tisch. „Die Kooperationen bleiben bestehen, die Bauvorhaben sollen weiter umgesetzt werden.“ Auch Vereine, Schulen und Kindergärten, die die Einrichtung bisher nutzen, sollen weiterhin eine Bleibe finden.

 

DJK als Mieter

 

Neu ist dagegen die Rolle der DJK als Mieter. Für die Bildungsangebote des Verbands sind künftig die Wochenenden vorgesehen, an denen das ZaR die Räumlichkeiten nicht benötigt. Dieses neue Konstrukt wird möglich, weil sich der Trägerverein der Sportschule auflösen wird. Das Vermögen soll in die neu zu gründende DJK Bildungs- und Sportsstiftung übergehen, die die Angebote des Verbandes im Haus unterstützen soll.

Für die 18 Mitarbeiter der bisherigen Sportschule versucht der Trägerverein gemeinsam mit dem ZaR einvernehmliche Lösungen zu finden. Einem Großteil konnten bereits Folgeverträge oder Arbeitsverträge in anderen Einrichtungen angeboten werden.

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