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Mit Preisgeldern von insgesamt 58.000 Euro hat die DKM ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Mehr als 100 Projekte hatten sich beworben.
Bereits zum dritten Mal ist der „Werte für Menschen“- Preis verliehen worden. Seit 2021 wird er alle zwei Jahre von der Darlehnskasse Münster (DKM) und der Stiftung DKM Darlehnskasse Münster ausgelobt. Er soll laut Angaben der Bank dazu animieren, „zwischenmenschliche Kontakte auf neuen Wegen aufzubauen, zu intensivieren und Werte neu zu leben“.
Angeregt durch das diesjährige Motto „Umbruch und Aufbruch – Kirche und Caritas im Wandel“ haben demnach 111 kirchliche und caritative Einrichtungen ihre Bewerbungen eingereicht. Gesucht wurden insbesondere Projekte ehrenamtlich engagierter Menschen, mit denen Antworten auf die Veränderungen unserer Zeit gefunden werden. Im Hintergrund stehen laut DKM „drastisch sinkende Kirchensteuern sowie die Reformen im Sozialstaat“, die Bistümer, Pfarreien und caritative Organisationen vor „massive finanzielle und strukturelle Herausforderungen“ stellten. „Mehr denn je spielen daher das fürsorgliche Miteinander und das freiwillige Engagement eine Rolle.“
Die dreiköpfige Jury – bestehend aus Yvonne Fritz (Vorständin SkF-Bundesverband), Kerstin Stegemann (Geschäftsführerin Bethanien Kinderdörfer) und Bruder Thomas Abrell (Ökonom der Deutschen Franziskanerprovinz) entschieden über drei mit jeweils 10.000 Euro ausgeschriebene Hauptpreise. Hier die Preisträger und die Begründungen der Jury:
- Das Projekt „Zeit ohne Zeugen“ der BDKJ Jugendbildung Paderborn nutzt Virtual-Reality-Technik, um jungen Menschen einen emotionalen Zugang zu historischen Gedenkorten zu ermöglichen – ohne reisen zu müssen. Das bedeutet: mehr Teilhabe, mehr Wirkung, mehr Berührung. Werte wie Erinnerung, Achtsamkeit und Demokratie werden so erfahrbar – mit einem Medium, das junge Menschen wirklich anspricht. Die Veranstaltungen werden von eigens geschulten Ehrenamtlichen durchgeführt.
- Im Café NeuHaus für wohnungslose Frauen des Sozialdienstes katholischer Frauen Ingolstadt finden jährlich bis zu 400 von Wohnungsnot bedrohte Frauen eine Anlaufstelle. Ihnen werden dort ihre Grundbedürfnisse nach Essen, Wäschepflege, eine Postadresse sowie der Wunsch nach Gemeinschaft erfüllt. Zudem erhalten sie sozialpädagogische Beratung. Café NeuHaus wird unter anderem von Ehrenamtlichen geführt, die dafür eine gründliche Schulung und Einarbeitung erhalten.
- Mindzone vom Caritasverband der Diözese Augsburg betreibt Drogenaufklärung unter Jugendlichen. „Wir wollen mit Mindzone mehr Sichtbarkeit durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, häufigere Einsätze auf Partys und Festivals, professionelle Fortbildungen für unsere Ehrenamtlichen und weitere ehrenamtliche Peer-Berater*innen gewinnen.“ Was Mindzone besonders stark macht, ist der authentische Zugang junger geschulter Ehrenamtlicher zu anderen jungen Menschen im Partysetting.
Erstmalig wurde zudem in diesem Jahr ein mit 5.000 Euro dotierter Sonderpreis vergeben. Diesen erhielt die Stift Tilbeck GmbH aus Havixbeck. Mit der Idee „Ehrenamt mit Handicap“ wird Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht. Menschen mit Beeinträchtigung im Stadtteil Münster-Roxel sowie den Gemeinden Nottuln und Havixbeck werden dazu befähigt, sich ehrenamtlich zu engagieren. In Workshops wird gemeinsam mit ihnen herausgearbeitet, welches Ehrenamt sie anbieten möchten und was ihre Wünsche und Vorstellungen sind. Gemeinsam wird geschaut, bei welchen Vereinen und Organisationen vor Ort sie sich engagieren können und wie sie hierzu Kontakt aufnehmen können. Aus Sicht der Jury wird mit diesem Projekt ein „Schatz“ gehoben, der mehr als nachahmungswürdig ist.
Insgesamt wurden laut DKM weitere Projektideen eingereicht, sodass in diesem Jahr Preisgelder in Höhe von insgesamt knapp 58.000 Euro vergeben werden konnten. Bei der feierlichen Preisverleihung im Rahmen der Generalversammlung der DKM in Münster erhielten die Preisträger ihre Spendenschecks aus den Händen der Jury, der Vorstände und des scheidenden DKM-Aufsichtsratsvorsitzenden, Diözesan-Administrator Antonius Hamers.