Ministerpräsident Armin Laschet stellt bisherige Planungen infrage

Doch keine Weihnachtsgottesdienste in NRW?

  • NRW-Ministerpräsident Armin Laschet stellt nun doch die Gottesdienste zu Weihnachten infrage.
  • Grund ist das Corona-Infektionsgeschehen mit weiter hohen Ansteckungszahlen.
  • Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick fordert hingegen, den Streit um Einschränkungen bei den Christmetten einzustellen.

Anzeige

Angesichts der weiter sehr hohen Corona-Infektionszahlen hat sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) skeptisch gezeigt, ob die Weihnachtsgottesdienste tatsächlich in der bisher geplanten Form stattfinden können. „In den nächsten Tagen werde ich angesichts der aktuellen Lage noch einmal Gespräche mit den Kirchen führen“, sagte Laschet dem „Tagesspiegel am Sonntag“.

Die evangelische Kirche in Westfalen habe schon gesagt, dass sie Gottesdienste auch absagen werde. „Die Glaubensgemeinschaften nehmen die Lage sehr ernst. Sie wissen auch, dass dies das Fest des Lebens und der Nächstenliebe ist, und dass man sorgsam abwägen muss“, sagte Laschet weiter. Er verwies auf eine erneut verschärfte Lage: „Die Zahlen der vergangenen Tage legen eher nahe, dass man noch vorsichtiger sein muss, als wir es vor zwei Wochen dachten.“

 

Freiheit der Religionsausübung ist wichtiges Grundrecht

 

Zugleich sei die Freiheit der Religionsausübung ein wichtiges Grundrecht der Verfassung, betonte der Regierungschef. „Wir haben daher in Nordrhein-Westfalen schon im März gesagt, dass wir Kirchen und Synagogen als Staat nicht schließen, sondern dass wir auf die Freiwilligkeit der Kirchen und Religionsgemeinschaften setzen.“

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick rief in seiner Predigt zum vierten Adventssonntag indes dazu auf, den Streit um Einschränkungen bei den Christmetten einzustellen. Durch die Debatte von Politik, Medien und auch Kirchen in den vergangenen Tagen sei viel unnötige Hektik in den vorweihnachtlichen Tagen erzeugt worden.

 

Schick: „Jeder soll Weihnachten feiern, wie es ihm möglich ist.“

 

„Wer das Ziel kennt, der findet seinen Weg. Wer die wahre Weihnacht sucht, wird auch seine Form finden und dabei vorsichtig genug sein, alles ihm Mögliche zu tun, um Infektionen mit Covid-19 zu verhindern. Wenn das Ziel aus den Augen ist, beginnen die Irrwege“, sagte Schick. Jeder solle in der Corona-Krise Weihnachten feiern, wie es ihm möglich sei: in der Kirche beim Gottesdienst, durch die Mitfeier am Fernsehen oder im Livestream oder mit einer Hausandacht, forderte der Erzbischof.

Anzeige