KATHEDRALE

Dom in Münster: Liborius-Statue hat keinen Bischofsstab mehr

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Wo ist der Bischofsstab des Heiligen hin? Welche Hintergründe hat das Verschwinden? Wie geht es nun weiter?

Von pbm, jjo

 

Die Statue des heiligen Liborius – im Dom in Münster gegenüber der astronomischen Uhr – trägt derzeit keinen Bischofsstab. Das ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass der Bischofsstuhl von Münster vakant ist.

„Diese Tradition reicht mindestens bis ins 17. Jahrhundert zurück und macht für die Gläubigen symbolisch sichtbar, dass das Bistum auf einen neuen Bischof wartet“, sagt Dompropst Hans-Bernd Köppen gegenüber der Bischöflichen Pressestelle. Sobald der neue Bischof ins Amt eingeführt ist, kehrt der Stab an seinen Platz zurück – „als Zeichen dafür, dass der Bischofsstuhl wieder besetzt ist“.

Was passiert mit dem Bischofsstab des Liborius?

Der letzte Bischof von Münster, der im Amt verstarb, war 1979 Heinrich Tenhumberg. Ansonsten bieten Bischöfe – wie nun Felix Genn – gemäß Kirchenrecht dem Papst zu ihrem 75. Geburtstag den Rücktritt an. Um das Zeichen der Vakanz hervorzuheben, beschloss das Domkapitel in Münster, den Bischofsstab immer dann der Liborius-Figur zu entnehmen, wenn der Bischofsstuhl durch Entpflichtung oder Tod vakant wird.

Bei der kommenden Einführung oder Weihe des neuen Bischofs soll ihm der Stab übergeben werden, um ihn tags drauf wieder der Figur hinzuzufügen, so die Meldung. So zeugt der fehlende Stab von der Vakanz, der beigefügte Stab von der Kontinuität des münsterschen Bischofssitzes.

Wer war Liborius?

Der heilige Liborius (348-397) war im vierten Jahrhundert Bischof im französischen Le Mans. Seine Reliquien wurden im Jahr 836 nach Paderborn überführt. Er ist Patron des dort 799 gegründeten Erzbistums.

 

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